Nach dem Vorbild New York: Museen in NRW wollen jüngeres Publikum anlocken

Düsseldorf - Die Kunstmuseen in Nordrhein-Westfalen nehmen sich Ausstellungshäuser in New York zum Vorbild, um neues und jüngeres Publikum anzulocken.

NRW-Kulturministerin Ina Brandes (45, CDU) möchte sich New Yorker Museen als Vorbild nehmen.
NRW-Kulturministerin Ina Brandes (45, CDU) möchte sich New Yorker Museen als Vorbild nehmen.  © David Young/dpa

"Bei vielen gesellschaftlichen Entwicklungen können wir mit dem Blick nach Amerika in die Zukunft Europas sehen", sagte NRW-Kulturministerin Ina Brandes (45, CDU) am Mittwoch.

Auch NRW stehe vor der Herausforderung, die Gesellschaft mit Menschen aus vielen Nationen, kulturellen und religiösen Hintergründen zusammenzuhalten. "Das Museum muss das Lagerfeuer sein, an dem alle zusammenkommen", sagte Brandes.

Die Kulturministerin hatte im März mit mehreren NRW-Museumschefinnen und -chefs Expertengespräche in New Yorker Häusern geführt. Dazu gehörten etwa das Metropolitan Museum of Art, das Whitney Museum, das Museum of Modern Art, das Brooklyn Museum und das Museum of Jewish Heritage.

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Zu den Erkenntnissen gehörten beispielsweise die erweiterte Nutzung von Museumsgebäuden etwa als Disco, die gezielte Zusammenarbeit mit Einrichtungen in der Nachbarschaft oder neue Angebote wie ein Programm am Freitagabend für junge Leute oder Familiensamstage.

New Yorker Museen gehen gezielt auf Menschen zu

Museen in Nordrhein-Westfalen, wie hier das Essener Folkwang Museum, wollen in Zukunft jüngeres Publikum anlocken.
Museen in Nordrhein-Westfalen, wie hier das Essener Folkwang Museum, wollen in Zukunft jüngeres Publikum anlocken.  © Oliver Berg/dpa

Mit einem professionellen Lehrkräfte-Beratungsgremium erarbeite etwa das Whitney Museum Konzepte für die kulturelle Bildung und etabliere feste Partnerschaften zu Schulen. Alle New Yorker Museen gingen zudem mit Befragungen gezielt auf Menschen zu, die den Häusern bislang fernbleiben. Im Brooklyn Museum seien Publikumswünsche auch maßgeblich für die Kuratoren, die dementsprechend die Ausstellungen gestalteten.

Um diverser zu werden, machen etwa im Metropolitan Museum junge Menschen mit asiatischem und afroamerikanischem Hintergrund schon früh Praktika, um als Multiplikatoren junge Leute mit Migrationsgeschichte anzuziehen.

Die Erkenntnisse der New-York-Reise seien sowohl für die Museen als auch für andere Institutionen hilfreich, sagte Brandes. "Theater, Opern, Konzert- und Balletthäuser stehen vor ganz ähnlichen Herausforderungen und können von einer neuen Qualität der Publikumsbeteiligung nur profitieren."

Titelfoto: David Young/dpa

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