Nach Unwetter in Paderborn: Polizei ermittelt gegen schaulustige Sensationstouristen

Paderborn - Nach dem Unwetter in Paderborn ermittelt die Polizei nach eigenen Angaben gegen Schaulustige.

Um sich nach den heftigen Unwettern der vergangenen Woche gegen Schaulustige zu schützen, hat die Polizei nun die Ermittlungen aufgenommen.
Um sich nach den heftigen Unwettern der vergangenen Woche gegen Schaulustige zu schützen, hat die Polizei nun die Ermittlungen aufgenommen.  © Lino Mirgeler/dpa

Am gestrigen Sonntag - zwei Tage nach dem verheerenden Unwetter - habe es zahlreiche Hilferufe von Geschädigten gegeben. Die Einsatzkräfte sprachen von "regelrechtem Sensationstourismus".

Deswegen seien "Dutzende Platzverweise" ausgesprochen worden. Zudem habe es drei entsprechende Strafanzeigen gegeben, teilte die Polizei am Montag mit.

Darüber hinaus seien in einem Fall Ermittlungen wegen des Verdachts einer Plünderung in einem Textilgeschäft, in einem weiteren wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr aufgenommen worden.

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Im Riemekepark, im Paderquellgebiet und in anderen Schadenbereichen hätten sich viele Passanten am Wochenende nicht an die Absperrungen gehalten.

Flatterbänder seien abgerissen oder einfach "unterwandert" worden, hieß es. Im Bereich des Industriegebiets Dörener Feld seien Wachschutzunternehmen beauftragt worden, Fremde von den zerstörten Betriebsgebäuden fernzuhalten. Auch die Anweisungen der Wachmänner seien missachtet worden, sodass diese die Polizei um Unterstützung gerufen hätten. Die Polizei habe gleich mehrere Streifen eingesetzt.

Aufräumarbeiten dauern weiter an, Wetterdienst spricht neue Warnung aus!

Neben abgedeckten Dächern mussten auch einige Autos dran glauben und wurden teilweise komplett zerstört.
Neben abgedeckten Dächern mussten auch einige Autos dran glauben und wurden teilweise komplett zerstört.  © Lino Mirgeler/dpa

Am Montag dauerten die Arbeiten zur Beseitigung der Sturmschäden weiter an. An vielen Stellen unterstützten Beamtinnen und Beamte mit Sperrungen von Straßen oder Absicherungen von Gefahrenstellen.

Immer noch gebe es lebensgefährliche Bereiche, hieß es. Auch auf Privatgrundstücken müssten Bewohner vorsichtig sein, denn viele beschädigte Dächer seien noch nicht abgesichert, mahnte die Polizei.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte derweil vor neuen Gewittern, Windböen und möglichen Unwetter-Gefahren am Montagnachmittag im Kreis Paderborn.

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Die Warnungen seien ernst zu nehmen. Niemand solle sich dann im Freien aufhalten, insbesondere in den noch nicht sicheren Schadensgebieten des Freitags-Tornados. Durch herabfallende Dachziegel oder abbrechende Äste bestehe Lebensgefahr.

Titelfoto: Lino Mirgeler/dpa

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