NRW-Polizei zählt 37 Tumultlagen im Jahr 2022, auch ein einjähriges Kind war beteiligt

Düsseldorf - Die Polizei in Nordrhein-Westfalen war im vergangenen Jahr 37 Mal wegen sogenannter Tumultlagen im Einsatz.

Die meisten der insgesamt 209 Beteiligten an den Tumultlagen in NRW hatten die deutsche Staatsbürgerschaft.
Die meisten der insgesamt 209 Beteiligten an den Tumultlagen in NRW hatten die deutsche Staatsbürgerschaft.  © Marius Becker/dpa

In sieben Fällen habe man dabei Bezüge zur Clankriminalität festgestellt, heißt es in einer noch nicht veröffentlichten Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der AfD im Düsseldorfer Landtag.

Laut dem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, hatten die meisten der 209 Beteiligten die deutsche Staatsbürgerschaft.

Wenn in der Statistik von "Beteiligten" gesprochen wird, sind das nicht nur Verdächtige, sondern auch Opfer. So taucht bei den 209 Beteiligten auch ein einjähriges Kind auf, das bei einem Tumult verletzt wurde.

Ermittlungen gegen Schleuserbande: Anwalt soll Mega-Spende an CDU geschickt haben
Nordrhein-Westfalen Ermittlungen gegen Schleuserbande: Anwalt soll Mega-Spende an CDU geschickt haben

Über die Zahl der tatsächlich Beschuldigten macht das Innenministerium in dem Papier für den Landtag keine Angaben. Unter den Beteiligten waren 32 Frauen und 177 Männer.

Mit 37 Tumultlagen gab es zwei mehr als 2021. 2020 waren es noch 67, 2019 zählte man 93 und 2018 (dem Ursprung der Statistik) 179.

Innenministerium liefert keine Erklärung für gesunkene Zahlen

Eine mögliche Erklärung für die gesunkenen Zahlen - zum Beispiel die Corona-Pandemie - bietet das aktuelle Papier des Innenministeriums nicht.

Eine Tumultlage ist laut Innenministerium "eine polizeiliche Einsatzlage, die durch oder aus einer aggressiv auftretenden Personengruppe hervorgerufen wird, bei der die Anzahl der Personen, ihre Rolle beziehungsweise der Status einzelner Personen beim ersten Einschreiten nicht sofort zu bestimmen ist".

Dazu zählen etwa Massenschlägereien.

Titelfoto: Marius Becker/dpa

Mehr zum Thema Nordrhein-Westfalen: