Personalmangel in NRW-Kitas: Lösungsansatz könnte Eltern verunsichern

Düsseldorf - Wegen des Fachkräftemangels in Kitas schlägt der nordrhein-westfälische Städtetag vor, weiterbildungswilliges Personal ohne einschlägige Berufsausbildung einzusetzen.

Um dem Fachkräftemangel in NRW-Kitas entgegenzuwirken, soll in Zukunft Personal ohne einschlägige Berufsausbildung eingesetzt werden.
Um dem Fachkräftemangel in NRW-Kitas entgegenzuwirken, soll in Zukunft Personal ohne einschlägige Berufsausbildung eingesetzt werden.  © Friso Gentsch/dpa

"Der Fachkräftemangel in den Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen spitzt sich weiter zu", sagte der stellvertretende Vorsitzende des Städtetags NRW, Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (52, SPD), der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.

"Es wird für die Städte und andere Träger immer schwieriger, die Betreuungszeiten anzubieten, die Eltern für ihre Kinder brauchen." Wenn dann noch eine Krankheitsphase dazu komme, reiche die Personaldecke oft nicht mehr aus, um die Betreuung aufrechtzuerhalten.

"Das Land muss jetzt handeln", verlangte der Städtetagsvize. "Die Städte suchen händeringend Fachpersonal. Es gibt aber keines." Daher müsse NRW-Familienministerin Josefine Paul (41, Grüne) jetzt endlich den Einsatz von geeignetem, weiterbildungsbereitem Personal ermöglichen.

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"Solche Ergänzungskräfte könnten helfen, die Situation zumindest kurzfristig zu entspannen", betonte Eiskirch. Das Land solle daher ein Qualifizierungskonzept für diese zusätzlichen Kräfte erarbeiten und dabei die Kommunen, die beiden Landesjugendämter sowie die Wohlfahrtsverbände und Kirchen beteiligen.

Städtetag-Vorsitzender fordert flexiblere Personalverordnung

"Die Personalverordnung des Landes muss in dieser akuten Situation flexibler werden", forderte Eiskirch. Außer "rein kosmetischen Änderungen" sei aber bislang nichts passiert.

Zwar sei der Einsatz von Psychologen, Sport- und Kunstpädagogen in Kitas ermöglicht worden. "Das sind aber Berufsgruppen, die selbst vom Fachkräftemangel betroffen sind", stellte der SPD-Politiker fest.

Titelfoto: Friso Gentsch/dpa

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