Rechtsextremismus: Verfassungsschutz in NRW stuft Junge Alternative als Verdachtsfall ein!

Düsseldorf - Der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz hat die Jugendorganisation der AfD, Junge Alternative (JA), im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland als rechtsextremistischen Verdachtsfall eingestuft.

Laut NRW-Innenminister Herbert Reul (70, CDU) sind rechtsextremistische Positionen bei der Jungen Alternative dominierend geworden.
Laut NRW-Innenminister Herbert Reul (70, CDU) sind rechtsextremistische Positionen bei der Jungen Alternative dominierend geworden.  © Jens Kalaene/ZB/dpa

"Es liegen verdichtete Anhaltspunkte dafür vor, dass die Junge Alternative nicht nach demokratischen Spielregeln spielt, sondern das eigene rechtsextremistische Regelwerk vorzieht", teilte Innenminister Herbert Reul (71, CDU) am mit.

In den vergangenen Jahren seien rechtsextremistische Positionen bei der Jungen Alternative in Nordrhein-Westfalen dominierend geworden, so Reul. Es finde "eine umfassende Zusammenarbeit mit zahlreichen Akteuren der rechtsextremistischen Strömung der Neuen Rechten" statt.

Der AfD-Nachwuchs in NRW werbe in den sozialen Medien etwa für die "Identitäre Bewegung" und deren Nachfolgeorganisationen. Darüber hinaus seien Personen mit einer rechtsextremistischen Biografie in der JA NRW aktiv.

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Der Landesverband der Jungen Alternative in NRW sei seit 2019 ideologisch auf den politischen Kurs des Bundesverbandes der JA eingeschwenkt, sagte der Innenminister weiter.

Dieser zeichne sich durch ein "völkisch-ethnisches Volksverständnis und Fremdenfeindlichkeit" aus. Ebenso vertrete die JA NRW Positionen, die die Menschenwürdegarantie verletzten.

Verfassungsschutz darf nachrichtendienstliche Mittel einsetzen

Bei einem Verdachtsfall liegen "hinreichend gewichtige tatsächliche Anhaltspunkte" für verfassungsfeindliche Bestrebungen vor.

Der Verfassungsschutz kann dann personenbezogene Daten auswerten und speichern und unter strengen Voraussetzungen nachrichtendienstliche Mittel einsetzen, also etwa observieren oder Informanten anwerben.

Titelfoto: Jens Kalaene/ZB/dpa

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