Wegen Zuwanderern aus Ukraine: Arbeitslosenquote in NRW steigt stärker als üblich

Düsseldorf - Die Arbeitslosigkeit ist in Nordrhein-Westfalen im August durch die Zuwanderung von Menschen aus der Ukraine etwas stärker gestiegen als saisonüblich.

Die Agentur für Arbeit lieferte ihre jüngsten Zahlen am heutigen Mittwoch – Stichtag der Erfassung war der 11. August.
Die Agentur für Arbeit lieferte ihre jüngsten Zahlen am heutigen Mittwoch – Stichtag der Erfassung war der 11. August.  © Christoph Schmidt/dpa

Insgesamt waren am Stichtag 11. August knapp 694.000 Menschen arbeitslos gemeldet, 0,9 Prozent mehr als im Vormonat, wie die Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mitteilte. Die Arbeitslosenquote stieg von 7,0 auf 7,1 Prozent.

"Wie schon im vorhergehenden Monat ist die Arbeitslosigkeit statistisch etwas stärker gestiegen, als es für den August als einen durch die Sommerferien geprägten Monat üblich ist", sagte der Chef der Regionaldirektion NRW, Torsten Withake.

Hintergrund sei die Erfassung der vor dem russischen Angriffskrieg aus der Ukraine geflüchteten Menschen durch die Jobcenter. Diese Menschen würden aktuell in der Arbeitsmarktstatistik sichtbar. Insgesamt waren im August in NRW nach seinen Worten rund 38.500 aus der Ukraine geflüchtete Personen arbeitslos gemeldet.

Trotz aller Belastungen und Unsicherheiten sei der Arbeitsmarkt in NRW weiter stabil, sagte Withake. Die Zahl der bei den Arbeitsagenturen gemeldeten offenen Stellen stieg im August sogar um 1,2 Prozent auf gut 177.000.

Doch gibt es einen Haken: Die Unternehmen suchen in der Regel qualifizierte Fachkräfte, während rund 60 Prozent der arbeitslos gemeldeten Menschen über keine entsprechende Qualifikation verfügen. Die Qualifizierung dieser Arbeitnehmer sei deshalb der zentrale Schlüssel im Kampf gegen den Fachkräftemangel, sagte Withake.

Titelfoto: Christoph Schmidt/dpa

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