Fähre läuft auf Grund: 142 Passagiere auf Ostsee gefangen

Schaprode (Vorpommern-Rügen) - Am Mittwochnachmittag ist es auf der Ostsee vor der Insel Rügen zu einem Zwischenfall gekommen, von dem insgesamt 146 Menschen betroffen waren.

Die Fähre musste von einem Seenotrettungskreuzer ins Schlepptau genommen werden.  © Die Seenotretter/Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger/dpa

Eine Fähre, die zwischen Vitte auf Hiddensee und Schaprode verkehrte, hatte sich gegen 16 Uhr rund 2,7 Kilometer nordwestlich des Ziels plötzlich festgefahren, wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Donnerstag mitteilte.

Nach ersten Erkenntnissen soll die "Insel Hiddensee", so der Name der Ausflugsfähre, aufgrund eines technischen Problems aus der Fahrrinne geraten und an einer seichten Stelle des Schaproder Boddens auf Grund gelaufen sein.

An Bord befanden sich 142 Passagiere, darunter vier Kinder, sowie vier Besatzungsmitglieder, die vorübergehend auf dem 40 Meter langen und acht Meter breiten Schiff gefangen waren - alle blieben unverletzt.

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Nach Eingang des Notrufs machten sich umgehend das Seenotrettungsboot "Nausikaa" von Hiddensee und der Seenotrettungskreuzer "Nis Randers" von Prerow aus auf den Weg zu dem Havaristen.

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Passagiere kommen mit rund drei Stunden Verspätung auf Rügen an

Erst der 4000 PS starken "Nis Randers" gelang es, die Fähre freizuschleppen. (Archivfoto)  © Jens Büttner/dpa

Die "Nausikaa" kam zuerst am Ort des Geschehens an und stellte eine Verbindung zu der Fähre her. Allerdings konnte das Schiff erst nach Eintreffen des Seenotrettungskreuzers freigeschleppt werden, der seine ganzen 4000 PS aufbringen musste.

Nach rund einer Stunde gelang es schließlich die "Insel Hiddensee" aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Anschließend konnte die Fähre ihre Fahrt zum Hafen von Schaprode eigenständig fortsetzen.

Die Passagiere blieben während des Vorgangs an Bord und waren zu keiner Zeit in Gefahr, auch weil die See zum Zeitpunkt der Havarie sehr ruhig war. Mit rund drei Stunden Verspätung traf das Schiff schließlich an seinem Zielort ein.

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Ein Sprecher der betroffenen Rederei teilte dem NDR mit, dass das technische Problem offenbar auf ein beschädigtes Relais in der Ruderanlage zurückzuführen sei. Daher wurden vorsorglich alle Relais ausgetauscht, bevor die Fähre ihren Dienst nach erfolgreicher Probefahrt wieder aufnehmen durfte.

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