Neue Studie zeigt: Ökosystem der Ostsee kann sich schon jetzt nicht mehr erholen

Von Felix Müschen

Kiel - Überdüngung und steigende Wassertemperaturen führen in der Ostsee zu Sauerstoffmangel in tieferen Wasserschichten.

Die Veränderungen haben schwere Folgen für das gesamte Ökosystem.
Die Veränderungen haben schwere Folgen für das gesamte Ökosystem.  © Marcus Brandt/dpa

Wie eine Studie des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel ergab, verhinderten die steigenden Temperaturen, dass sich das Ökosystem trotz Verringerungen der Nährstoffbelastungen erhole. Eine Folge sei, dass sich die Sauerstoffminimumzonen weiter ausbreiteten.

In der Studie wurde die bakterielle Biomasseproduktion in der südwestlichen Ostsee überprüft, teilte das GEOMAR mit. Diese Produktion beschreibt das Wachstum von Bakterien und anderen Mikroorganismen, die unter anderem organische Nährstoffe abbauen und Sauerstoff verbrauchen - insbesondere in den unteren Wasserschichten.

Das Problem sei, dass sich die Meeresschichten kaum durchmischen und so den Sauerstoffmangel verstärken. Diese Schichtbildung des Wassers werde durch höhere Wassertemperaturen verstärkt. Neuer Sauerstoff könne nur durch kräftige Wassereinströmungen aus der Nordsee, zum Beispiel durch Stürme, nachkommen.

"Die zunehmende Erwärmung und die damit verstärkte bakterielle Aktivität haben langfristig schwerwiegende Folgen für das Ökosystem der Ostsee", erklärte Hepach.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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