21-Jähriger niedergestochen, Passant bindet Wunde ab: "Wenn er nicht gewesen wäre, wäre ich verblutet!"

Halle (Saale) - Ende Mai 2022 wurde Alexandru in Halle (Saale) auf offener Straße ein Messer ins Bein gejagt, ohne die Hilfe von Passanten wäre der 21-Jährige verblutet. Noch heute leidet er unter den Folgen der brutalen Attacke und möchte, dass der Täter gefunden wird. "Kripo Live" berichtete über den Fall.

Auf dem Weg zur Haltestelle "Am Steintor" fuhren Opfer und Täter bereits in der gleichen Straßenbahn.
Auf dem Weg zur Haltestelle "Am Steintor" fuhren Opfer und Täter bereits in der gleichen Straßenbahn.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB

Am 25. Mai 2022 hatte Alexandru mit einem Kollegen nach seinem Schichtende in einem Restaurant gegen 23.40 Uhr in die Tram gestiegen und beide hatten diese an der Haltestelle "Am Steintor" verlassen.

Während die jungen Männer die Volkmannstraße entlang liefen, hörten sie laute Musik über ihr Handy und hörten deshalb nicht, wie eine Gruppe von vier Personen ihnen bereits seit ihrem Ausstieg aus der Tram folgten. An einem Supermarkt holt die Gruppe die beiden Männer ein und fragt sie nach Drogen.

"Sie haben nur etwas gefragt, ich dachte, sie hätten keine böse Absicht. Ich hab ihnen Zigaretten gegeben", erinnerte sich Alexandru.

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Als er dann wieder zu seinem Kollegen aufschließen wollte, hörte er ein Springmesser hinter sich aufklappen, ein Schatten rannte an ihm vorbei. "Ich wollte mich umdrehen, um zu sehen, was passiert ist, aber ich konnte mein Bein nicht mehr bewegen", so Alexandru.

Einer der Männer hatte ihn in den Oberschenkel gestochen - während sein Kollege unverletzt fliehen konnte, ging Alexandru zu Boden und verlor innerhalb kürzester Zeit viel Blut. Glücklicherweise fand ihn ein Passant, der einen Notarzt rief - dieser riet seinem Retter, das Bein abzubinden, um einen weiteren Blutverlust zu vermeiden.

"Er hat den Gürtel genommen, um den Oberschenkel gebunden und festgehalten. Die Ärzte meinten, wenn der Mann nicht gewesen wäre, wäre ich verblutet", weiß Alexandru heute.

Polizei sucht mit Phantombild nach Täter

Mithilfe einer Öffentlichkeitsfahndung will die Polizei in Halle nun nach dem Täter suchen.
Mithilfe einer Öffentlichkeitsfahndung will die Polizei in Halle nun nach dem Täter suchen.  © Montage: Paul Zinken/dpa, Swen Pförtner/dpa

Der 21-Jährige wurde in einer Klinik in Halle-Kröllwitz behandelt. Durch den Messerstich wurde ihm eine 13 Zentimeter tiefe Wunde zugefügt, ein Nerv wurde durchtrennt.

Nach einer Not-OP musste Alexandru fünf Monate im Bett bleiben, musste das Laufen noch einmal neu lernen. "Auch heute kann ich noch nicht normal laufen, viele Sachen nicht machen", so der 21-Jährige traurig.

Die Polizei in Halle hat die Ermittlungen in dem Fall aufgenommen. "Wir haben Kameraaufnahmen aus der Tram gesichert. Es wird gegen eine unbekannte, männliche Person wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt", so Polizeisprecher Thomas Müller.

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Anhand der Kameraaufnahmen und einem Phantombild wird nun nach dem Täter gesucht, diese sind auf der Website der Polizeiinspektion einzusehen.

Wer Hinweise zu dem Vorfall oder dem Tatverdächtigen geben kann, soll sich bei der Kripo Halle unter der 03452242000 melden.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB

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