Im Harz sind die Hexen und Teufel los: Diese Angebote locken zur Walpurgisnacht!

Altenau - Tausende Menschen verkleidet als Hexen und Teufel pilgern einmal im Jahr in den Harz, um Walpurgis zu feiern. Auch in diesem Jahr werden wieder viele Besucher erwartet. Was in den Orten geplant ist.

Am letzten Tag im April gibt es im Harz wieder traditionell Veranstaltungen rund um Walpurgis.
Am letzten Tag im April gibt es im Harz wieder traditionell Veranstaltungen rund um Walpurgis.  © Matthias Bein/dpa

Teufel und Hexen treiben am Dienstag bei der Walpurgisnacht wieder den Winter aus. Im gesamten Mittelgebirge gibt es erneut zahlreiche Veranstaltungen und auch einige Neuerungen, um Touristen anzulocken.

Es dürften wieder Tausenden Besucher in die Orte kommen. Wo in anderen Regionen der Tanz in den Mai gefeiert wird, sollen im Harz Umzüge, Feuer, Feiern und Theaterstücke die Besucher anlocken.

Zu den Feier-Hochburgen zählen traditionell Braunlage und St. Andreasberg in Niedersachsen sowie Schierke und Wernigerode in Sachsen-Anhalt.

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Viele Orte werden dazu bereits Wochen vor den Feierlichkeiten mit Hexenpuppen und anderen schaurigen Dekorationen geschmückt.

Auch die Besucher bereiten sich oft wochenlang auf die Walpurgisnacht vor, indem sie Hexen- und Teufelskostüme basteln.

Neues Hexenhaus im Oberharz

Auch die Harzer Schmalspurbahnen bereiten sich für Touristen und Gäste auf das Event vor.
Auch die Harzer Schmalspurbahnen bereiten sich für Touristen und Gäste auf das Event vor.  © Matthias Bein/dpa

Mit einer neuen Attraktion sollen Walpurgis-Fans in den Oberharzer Ort Altenau gelockt werden.

In diesem Jahr soll dort erstmals ein windschiefes Hexenhaus aufgestellt werden. Die rund zwölf Quadratmeter große und fünf Meter hohe Holzhütte soll Mittelpunkt der Feierlichkeiten werden und unter anderem als Fotomotiv dienen.

So sollen dort nach dem Festumzug Mitglieder der Gruppe Hexen vom Bruchberg über Walpurgistraditionen sprechen.

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Die Hexen würden den Abend über "am magisch rauchenden Kessel sitzen", teilte die Kurbetriebsgesellschaft mit.

Auch gebe es an der Hütte ein Hexentheater und eine Hexenzaubershow für Kinder. Darüber hinaus wird es im Kurpark des Ortes - zu Walpurgis Altenauer Hexenkessel getauft - Aufritte der Hexen vom Bruchberg geben.

Auch eine Feuershow, ein Feuerwerk sowie ein Walpurgismarkt mit Verkaufsständen sind dort geplant.

Sonderzug aus Leipzig

Teufel und Hexen treiben während der Walpurgisnacht den Winter aus.
Teufel und Hexen treiben während der Walpurgisnacht den Winter aus.  © Matthias Bein/dpa

In Thale findet zum ersten Mal seit vier Jahren wieder die Nacht der Nächte auf dem Hexentanzplatz statt. Aus diesem Anlass wird es am Dienstag ab Leipzig über Halle auch einen Sonderzug zu der Party geben.

Auf der Webseite des Harzer Tourismusverbandes wird damit geworben, dass der Walpurgis-Nacht-Express mit historischen Waggons verkehrt. Darunter ist den Angaben nach auch ein ehemaliger Speisewagen der Firma Mitropa aus dem Jahr 1939.

Vielerorts stehen auch Theaterstücke im Fokus, so etwa in Braunlage und St. Andreasberg.

In Braunlage präsentiert die Walpurgissippe traditionell eine Abwandlung von Goethes "Faust" im Kurpark. Dort soll es auch wieder einen Umzug geben.

Die zahlreichen Feierlichkeiten im Harz sind teilweise kostenlos und teilweise kostenpflichtig.

Feierlichkeiten auch schon am Wochenende

Mancherorts wird es schon vor dem 30. April Feierlichkeiten geben.
Mancherorts wird es schon vor dem 30. April Feierlichkeiten geben.  © Matthias Bein/dpa

An einigen Orten gingen die Feierlichkeiten schon vor dem 30. April los. So wurde etwa schon am Montagabend in Altenau eine einstündige Fackelwanderung angeboten.

In Sankt Andreasberg stimmte bereits am Samstagabend eine Wanderung im Abendlicht auf Walpurgis ein. Hexen führten "mutige Teilnehmer und Teilnehmerinnen auf einen Pfad durch die Geheimnisse und verborgenen Ecken der Bergstadt", teilte der Harzer Tourismusverband mit.

In der Bergstadt wird Walpurgis zudem auch noch am 1. Mai weitergefeiert, mit einer Führung durch das ehemalige Bergwerk Grube Samson.

Walpurgis geht ursprünglich auf heidnische Frühlingsfeste zurück. Später ließ die Kirche am 30. April den Geburtstag der heiligen Walburga feiern, der Schutzpatronin gegen Aberglauben und Geister.

Literarisch bekannt geworden sind die Feiern durch Goethe, der das schaurige Treiben in seiner Tragödie "Faust" festgehalten hat.

Mittlerweile ist die Walpurgisnacht eine wichtige Veranstaltung für den Harzer Tourismus und die Bürger vor Ort.

Titelfoto: Matthias Bein/dpa

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