Herkunft, Hautfarbe, Behinderung: 116 gemeldete Fälle von Diskriminierung im Jahr 2022

Magdeburg/Halle (Saale) - Wer Opfer von Diskriminierung geworden ist, kann diese in Sachsen-Anhalt einer Anlaufstelle melden. Jetzt wurden Meldezahlen für das Jahr 2022 veröffentlicht.

Beschwerden über Diskriminierung gab es auch im Job und bei Bewerbungen. (Symbolbild)
Beschwerden über Diskriminierung gab es auch im Job und bei Bewerbungen. (Symbolbild)  © Jens Schierenbeck/dpa

Im vergangenen Jahr seien laut der Antidiskriminierungsstelle 116 Fälle von Diskriminierung verschiedener Formen gemeldet worden.

Diese kommt in vielen Lebensbereichen vor. So zum Beispiel im Gesundheitswesen, bei Ämtern, im öffentlichen Nahverkehr, im Job oder bei der Wohnungssuche.

Die meisten Beschwerden gab es aus dem Berufsleben mit 24 gemeldeten Fällen. 17 Meldungen betrafen Diskriminierungen in Bildungseinrichtungen.

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Darunter seien Vorfälle wie sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz und Beschimpfungen unter Schülern.

"Die Menschen, die sich ratsuchend an uns wenden, berichten am häufigsten von Diskriminierung aufgrund der ethnischen Herkunft oder rassistischer Zuschreibung (52), Geschlecht (18) oder Behinderung (17)", sagte Projektleiterin Janine Weidanz.

Verglichen mit dem Jahr 2021 ist die Zahl der Fälle insgesamt um 12 zurückgegangen.

Magdeburg und Halle machen die Hälfte aller Meldungen aus

In den Büros der Antidiskriminierungsstelle werden Opfer beraten. Zusammen wird das weitere Vorgehen ausgearbeitet. (Symbolbild)
In den Büros der Antidiskriminierungsstelle werden Opfer beraten. Zusammen wird das weitere Vorgehen ausgearbeitet. (Symbolbild)  © Federico Gambarini/dpa

Die meisten Meldungen kommen aus den größeren Städten Sachsen-Anhalts. Magdeburg und Halle machen dabei die Hälfte aus. Hier gibt es auch besuchbare Anlaufstellen.

Für den ländlichen Raum seien Fördergelder beantragt worden. So könnten schon bald Stendal und Naumburg Meldestellen bekommen. Hier sei in den vergangenen Jahren vermehrt Diskriminierung gemeldet worden.

Wer eine Antidiskriminierungsstelle besucht, wird dort von Mitarbeitern beraten. Zusammen arbeitet man anschließend eine Vorgehensweise aus.

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Dies kann zum Beispiel das Schreiben eines Beschwerdebriefes oder das Fordern einer Stellungnahme sein.

"Bei Bedarf können wir dabei unterstützen, rechtlichen Rat einzuholen, unsere Beratung selbst ist vorjuristisch", sagte Weidanz.

Seit 2018 gibt es die Antidiskriminierungsstelle in Sachsen-Anhalt. Neben einer Beratung werden auch Weiterbildungen, Schulungen und Workshops angeboten.

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa

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