Windkraft-Ausbau in Deutschland: Sachsen-Anhalt im Mittelfeld

Magdeburg/Berlin - Beim Ausbau der Windräder gibt es bundesweit einen deutlichen Aufwärtstrend. In Sachsen-Anhalt, wo schon besonders viele Anlagen stehen, ist der Sprung nicht so groß.

Den größten Anteil am Ausbau der Windenergie hat das Bundesland Schleswig-Holstein. (Symbolbild)
Den größten Anteil am Ausbau der Windenergie hat das Bundesland Schleswig-Holstein. (Symbolbild)  © Patrick Pleul/dpa

Das Windenergieland Sachsen-Anhalt belegt in diesem Jahr bislang nur einen mittleren Platz beim Ausbau der Windenergieanlagen.

In den ersten neun Monaten dieses Jahres lag Sachsen-Anhalt im Ländervergleich beim Brutto-Zubau mit 75 Megawatt auf Platz 8. Zu den Spitzenreitern gehören Schleswig-Holstein (869 MW), Niedersachsen (424 MW) sowie Nordrhein-Westfalen (333 MW). Das geht aus vorläufigen Zahlen der Fachagentur Windenergie an Land hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.

Bundesweit gingen demnach in den ersten drei Quartalen 518 neue Anlagen mit einer Leistung von rund 2,4 Gigawatt in Betrieb - das waren fast 53 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

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In Sachsen-Anhalt gingen der Aufstellung zufolge 14 neue Anlagen in Betrieb - im Vorjahreszeitraum waren es 18 Anlagen gewesen mit zusammen 72 Megawatt.

Gleich geblieben ist die Zahl der behördlich bereits genehmigten Windräder: 43 Anlagen mit zusammen 264 Megawatt waren es in den ersten neun Monaten in Sachsen-Anhalt und damit bezogen auf die Leistung ein Plus von 15,5 Prozent.

Die Zahl der genehmigten Anlagen hatte im Vorjahreszeitraum bei 42 gelegen.

Nur langsamer Fortschritt im Süden Deutschlands

In Sachsen-Anhalt stehen bereits 2762 Windkraftanlagen. (Symbolbild)
In Sachsen-Anhalt stehen bereits 2762 Windkraftanlagen. (Symbolbild)  © Julian Stratenschulte/dpa

Bundesweit hingegen stieg die Zahl der genehmigten Windräder und die Leistung deutlich. In den ersten neun Monaten wurden bundesweit 976 neue Windräder mit einer Gesamtleistung von 5,2 Gigawatt neu zugelassen - bezogen auf die Leistung ein Plus von 77 Prozent.

Noch nie sei von Januar bis September so viel Windenergieleistung genehmigt worden wie in diesem Jahr, hieß es von der Fachagentur.

Besonders herausragend falle das Plus in Nordrhein-Westfalen und in Schleswig-Holstein aus, wo bis Ende September jeweils mehr als 1,1 Gigawatt genehmigt worden sei - in NRW mit 234 neuen Anlagen.

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Im Süden Deutschlands geht es dagegen nur schleppend voran.

In Sachsen-Anhalt stehen den Angaben zufolge 2762 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 5336 Megawatt. Damit steht fast jedes zehnte deutsche Windrad in Sachsen-Anhalt; bundesweit sind es 28.610.

Die bundesweit so erzeugte Leistung liegt bei rund 59.955 Megawatt.

Bis zum Windrad-Bau vergehen mehrere Monate

Die Genehmigung eines Windrads durch die zuständigen Behörden gilt als entscheidende Hürde. Danach erfolgt eine Ausschreibung. Bis zum Bau eines Windrads kann es noch viele Monate dauern.

Die Bundesregierung hatte vor allem im vergangenen Jahr umfangreiche Maßnahmen beschlossen, um den Ausbau der erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne zu beschleunigen.

Dies spielt eine Schlüsselrolle für das Erreichen von Klimaschutzzielen und die Entkopplung von Energien wie Kohle und Gas.

Das Ziel: 80 Prozent des verbrauchten Stroms soll 2030 aus erneuerbaren Quellen kommen, derzeit ist es etwas mehr als die Hälfte.

Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa

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