Biber-Attacke auf sächsische Buchen versetzt Fachmann ins Staunen

Wechselburg - Hier liefen die Nager Amok: Der Mulde-Biber richtete in den vergangenen Wochen große Schäden an Rotbuchen im Schlosspark von Wechselburg (Mittelsachsen) an. Es wurden bereits Maßnahmen ergriffen.

Biber fressen normalerweise Pappeln und Weiden. Doch in Wechselburg haben sie es offensichtlich auf Rotbuchen abgesehen.
Biber fressen normalerweise Pappeln und Weiden. Doch in Wechselburg haben sie es offensichtlich auf Rotbuchen abgesehen.  © Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt

Das Verhalten der Tiere sei jedoch untypisch. Wie groß die Zerstörungen sind, erklärt Tomas Brückmann (59) von der sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt: "Bei einer Buche sind die Fraßschäden so groß, dass sie dieses Jahr nochmal grün, aber nächstes Jahr sicher absterben wird."

Wie viele Bäume von den Tieren beschädigt wurden, kann derzeit noch nicht beziffert werden. Weil die Nager sich überwiegend von Weichholz ernähren, kommt der Fressanfall für Brückmann überraschend: "Biber mögen Pappeln und Weiden." Rotbuchen bestehen hingegen aus Hartholz.

Über die Gründe für deren Schäden kann nur spekuliert werden: Einerseits könnte sich das Nahrungsangebot der Biber im Bereich der Mulde verringert haben. Auf der anderen Seite ist es ebenfalls wahrscheinlich, dass sich die Population der Tiere vergrößert hat und man dadurch auf andere Gehölze zurückgreift.

Mehrere Rotbuchen wurden Opfer der hungrigen Biber.
Mehrere Rotbuchen wurden Opfer der hungrigen Biber.  © Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt
Das Verhalten der Tiere in Wechselburg ist untypisch.
Das Verhalten der Tiere in Wechselburg ist untypisch.  © Imago/Volker Preußer
Tomas Brückmann (59) von der sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt
Tomas Brückmann (59) von der sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt  © privat

Die Landesstiftung hat bereits Gegenmaßnahmen ergriffen: Gesunde Buchen wurden seit Montag mit Drahtmanschetten geschützt. Zudem wird überlegt, in dem Gebiet weitere Gehölzarten anzupflanzen, um das Nahrungsangebot für die Nager auszuweiten.

Titelfoto: Bildmontage: Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt, IMAGO/Volker Preußer

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