Brauer warnen vor Bier-Engpass und höheren Preisen
Dresden/Chemnitz - Die Sachsen müssen sich auf höhere Bier-Preise einstellen. Denn die Folgen des Ukraine-Kriegs reichen bis in die regionalen Brauereien. Sogar die Produktion könnte gedrosselt werden, befürchtet der Geschäftsführer des Sächsischen Brauerbundes.
"Angesichts des Ukraine-Kriegs wird uns bange", sagt Thomas Gläser (50), Geschäftsführer des Sächsischen Brauerbundes.
"Man wird nicht an Preiserhöhungen vorbeikommen."
Der Brauprozess brauche viel Energie, daher seien die gestiegenen Strom- und Gas-Preise ein großes Problem. Aber auch Gerste und Malz seien im Preis explodiert.
Sollte der Krieg dazu führen, dass Sachsens Wirtschaft Energie sparen muss, sei eine Drosselung der Produktion denkbar. "Wir könnten zu denen gehören, die nicht mehr ohne Einschränkungen produzieren können."
Die Chemnitzer "Einsiedler"-Brauerei musste schon ihre Preise erhöhen.
Ein Kasten "Helles" koste nun etwa 13 Euro, einen Euro mehr als vor der Krise. "Wenn wir alle Kostensteigerungen eingerechnet hätten, wäre es noch teurer", sagt die kaufmännische Leiterin Sandra Frenzel (46).
Doch noch höhere Preise wolle die "Einsiedler"-Brauerei ihren Kunden nicht zumuten.
Neben der Energie und den Rohstoffen seien auch die Etiketten, die Kronkorken und die Flaschen teurer geworden, so Sandra Frenzel.
Andere Produkte seien kaum noch verfügbar, Kartonagen für den Transport etwa hätten sieben bis acht Wochen Lieferzeit. Für die inhabergeführte "Einsiedler"-Brauerei sei die Situation bedrohlich: "Ein großer Konzern kann das vielleicht besser verkraften als eine Mittelstands-Brauerei."
Titelfoto: Ralph Kunz