Corona-Winter: Leipziger Forscher fürchtet neue gefährliche Variante

Leipzig/Dresden - Im Sommer warnten Experten vor einem heißen Corona-Herbst. Davon ist trotz steigender Infektionszahlen derzeit wenig zu spüren. Doch was kommt im Winter auf Sachsen zu?

Spitzenwerte bei der Bettenbelegung in sächsischen Krankenhäusern sind für den Winter nur beim Auftreten einer neuen, gefährlichen Corona-Virusvariante zu befürchten.
Spitzenwerte bei der Bettenbelegung in sächsischen Krankenhäusern sind für den Winter nur beim Auftreten einer neuen, gefährlichen Corona-Virusvariante zu befürchten.  © DPA/Robert Michael

Der Leipziger Epidemiologe Markus Scholz (46) hat dazu mit dem Modellierungsnetz für schwere Infektionskrankheiten am Uni-Klinikum Halle/Saale (Sachsen-Anhalt) drei mögliche Szenarien entworfen.

Ausschlaggebend ist die Nummer drei. In diesem Fall gehen die Wissenschaftler vom Auftreten eines neuen Virus aus, der zu schwereren Verläufen führt, ähnlich der Delta-Variante. Dann wird's eng in Sachsens Krankenhäusern: Die bisher erreichten Spitzenwerte könnten dabei deutlich überschritten werden, so die Wissenschaftler.

Was helfen könnte, wäre eine Impfkampagne, aber sofort - und damit mehr Impfungen natürlich.

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Auch Michael Albrecht (71), medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Dresden (UKD), rechnet wegen der aktuell milden Verläufe nicht mit hohen Bettenbelegungen.

"Was allerdings im Raum steht, sind hohe Personalausfälle durch die steigenden Infektionen, auch mit dem Grippevirus", sagt Albrecht. Einschränkungen in bestimmten Bereichen der Krankenversorgung inklusive.

Prof. Dr. Michael Albrecht (71) vom Uni-Klinikum Dresden.
Prof. Dr. Michael Albrecht (71) vom Uni-Klinikum Dresden.  © Eric Münch
Die aktuellen Corona-Inzidenzen in Sachsen mit Stand 12. Oktober.
Die aktuellen Corona-Inzidenzen in Sachsen mit Stand 12. Oktober.  © TAG24

UKD-Vorstand Michael Albrecht: "Wir sind gut vorbereitet!"

Trotzdem sieht Albrecht die sächsischen Kliniken gut vorbereitet. Seine Klinikleitstelle Dresden-Ostsachsen erhebt nach wie vor sachsenweit Patientenzahlen und die zur Verfügung stehenden Bettenkapazitäten, obwohl dazu aktuell kein Auftrag des Sozialministeriums vorliegt.

Zudem wird das Abwasser auf seine Viruslast untersucht. "So sind wir gut vorbereitet und können auf möglicherweise eintretende Veränderungen schnell reagieren."

Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch, DPA/Robert Michael

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