Damit unser Wald den Klimawandel überlebt: Hier wachsen Sachsens Bäume der Zukunft

Dresden - Der Klimawandel hat langfristig drastische Auswirkungen auf die Pflanzen- und Tierwelt in Sachsen. Borkenkäfer, Wassermangel und Feuerinfernos zeigen schon jetzt: Unsere Wälder müssen widerstandsfähiger werden.

Fast abgestorbene 25 Meter hohe Kiefern an einer Landstraße in Nordsachsen. Seit 2018 erlebt Sachsen Dürre-Jahre. Die Bäume verloren dadurch an Widerstandskraft. So konnten ihnen Schädlinge wie der Borkenkäfer den Rest geben.
Fast abgestorbene 25 Meter hohe Kiefern an einer Landstraße in Nordsachsen. Seit 2018 erlebt Sachsen Dürre-Jahre. Die Bäume verloren dadurch an Widerstandskraft. So konnten ihnen Schädlinge wie der Borkenkäfer den Rest geben.  © dpa/Waltraud Grubitzsch

Glücklicherweise arbeiten pfiffige Wissenschaftler aus Dresden und Umgebung bereits an den Lösungen für die Zukunft. In Tharandt etwa nimmt sich Forstbotaniker Ulrich Pietzarka (55) die Zeit, um zur Anpflanzung nicht heimischer Baumarten zu forschen.

Einige erscheinen vielversprechend: Amberbaum, Rotahorn oder der Tupelobaum aus Nordamerika könnten für die Stadt infrage kommen, dort den Linden und Kastanien Gesellschaft leisten. Der erdverwachsene Niedersachse: "Sie sind robuster gegen Trockenheit und weisen zudem eine besonders dekorative Färbung im Herbst auf."

Für den Wald rechnet er mit weniger Baumtausch. Als sicher gilt aber, dass die Fichten-Monokulturen der Vergangenheit angehören werden.

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Wie hingegen junge Bäume bei ihrer Anpassung an Hitze, Dürre und Stürme unterstützt werden können, das untersuchen zehn Mitarbeiter von vier Lehrstühlen an der TU Dresden.

Bund finanziert das Projekt und erhofft sich einen Effekt für ganz Deutschland

Katja Skibbe (41) ist Projektkoordinatorin an der TU Dresden.
Katja Skibbe (41) ist Projektkoordinatorin an der TU Dresden.  © Lassig TUD

"WAIKLIM - Waldbau im Klimawandel" heißt das Projekt, das mit mehr als zwei Millionen Euro aus Bundesmitteln finanziert wird.

"Unsere zentrale Frage ist: Was kann man in Wälder-Altbeständen machen, um jungen, nachwachsenden Bäumen das Wachstum zu ermöglichen?", erklärt Projektkoordinatorin Katja Skibbe (41).

Dazu wollen die Forscher in den kommenden fünf Jahren bis zu 20.000 Tannen, Douglasien, Eichen und Buchen pflanzen. "Um dann zu schauen, wie sich die jungen Bäume an verschiedenen Standorten mit unterschiedlich viel Wasser, Sonnenlicht und Wind entwickeln."

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Später sollen die Erkenntnisse aus den gesammelten Daten bundesweit zur Anwendung kommen und dabei helfen, unsere Wälder zukunftsfit zu machen.

Titelfoto: dpa/Waltraud Grubitzsch

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