Chemnitzerin (33) fährt mit Tesla drei Menschen tot: Gerichtsprozess gestartet

Aue-Bad Schlema - Ohne ein Wort zu verlieren, starrte Carolin R. (33) am heutigen Montag scheinbar emotionslos zur Richterbank. Im Juni 2020 verlor sie auf der S255 bei Aue-Bad Schlema die Kontrolle über ihren Tesla und geriet in den Gegenverkehr. Dort kamen ihr drei Frauen in einem Seat entgegen, die gerade vom Shopping-Trip aus Tschechien zurückkehrten. Sie hatten keine Chance - überlebten den Aufprall nicht.

Brachte ihr Baby mit zur Verhandlung: Carolin R. (33).
Brachte ihr Baby mit zur Verhandlung: Carolin R. (33).  © Sven Gleisberg

Seit Montag wird gegen Carolin R. wegen fahrlässiger Tötung am Amtsgericht Aue-Bad Schlema verhandelt. Die Chemnitzerin schweigt, macht auch keine Angaben zu ihren persönlichen Verhältnissen. So bleibt noch unklar, was vor dem Unfall-Moment an Bord des Tesla vor sich ging.

Laut Staatsanwaltschaft führte eine Lenkbewegung nach links zur Kollision. Der Lebensgefährte (34) der Angeklagten fuhr direkt hinter dem Tesla, beobachtete alles: "Wenige Sekunden zuvor ist das Auto sehr scharf nach links ausgebrochen."

Ihm selbst sei das an einer Stelle auch schon passiert, als der Spurhalteassistent die Markierung nicht erkannte. Dennoch soll der Tesla keine technischen Auffälligkeiten gehabt haben, fuhr ohne "Autopilot". Wetter und Straßenlage waren nahezu perfekt.

Umgebaut und modernisiert: Freizeitbad im Erzgebirge ist endlich wieder ein Spaßbad
Erzgebirge Umgebaut und modernisiert: Freizeitbad im Erzgebirge ist endlich wieder ein Spaßbad

R. und ihre beiden Kinder überlebten den Unfall verletzt. Für das Ehepaar Claudia († 32) und Sarah G. († 30) sowie Claudias Mutter Sylvia († 57) im Seat kam jede Hilfe zu spät. Sie hatten einen Shopping-Tag in Tschechien verbracht und waren auf dem Heimweg nach Markranstädt.

Der tödliche Unfall ereignete sich auf der S255 zwischen Aue und der Anschlussstelle Hartenstein.
Der tödliche Unfall ereignete sich auf der S255 zwischen Aue und der Anschlussstelle Hartenstein.  © Niko Mutschmann
E-Autos wie der betroffene Tesla werden wegen Brandgefahr meist in Container verladen.
E-Autos wie der betroffene Tesla werden wegen Brandgefahr meist in Container verladen.  © Niko Mutschmann

Der Prozess wird am 25. Januar fortgesetzt.

Titelfoto: Niko Mutschmann, Sven Gleisberg

Mehr zum Thema Erzgebirge: