Neuer Investor am Fichtelberg: Gibt's bald internationale Rennen in Oberwiesenthal?

Oberwiesenthal - Holt der neue Investor von Oberwiesenthal (Erzgebirge) bald internationale Skirennen an den Fichtelberg? Unternehmer Rainer Gläß (65) gab bekannt, wie er den Fichtelberg umgestalten will, sobald der Verkauf von Schwebebahn und Liftanlagen abgeschlossen ist.

Einer professionellen Rennstrecke am Fichtelberg stehen bisher die orange-gelben Stützen der Schwebebahn im Weg - und sicher auch ein Streifen Wald.
Einer professionellen Rennstrecke am Fichtelberg stehen bisher die orange-gelben Stützen der Schwebebahn im Weg - und sicher auch ein Streifen Wald.  © Bernd März

So soll nächstes Jahr Baustart für den 6er-Sessellift am Nordhang des Fichtelbergs samt Speichersee und neuer Beschneiungsanlage sein. Für das Projekt, das mindestens 20 Millionen Euro kostet, hatte bisher das Geld gefehlt.

Rainer Gläß bekräftigte seine Absicht, die Kommune in geplante Projekte und die Entwicklung des Skigebietes einzubeziehen: "Ich würde mich sehr freuen, wenn es einen kommunalen Beirat gäbe."

Bei seinem Herzensprojekt, das der skibegeisterte Investor am Haupthang verfolgt, lässt er weniger Spielraum: "Die einzige Sache, die ich durchaus mit Vehemenz durchdrücken würde, wäre eine ordentliche Rennstrecke. Die jetzige funktioniert nicht."

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Damit gemeint ist das steilste Stück des Skigebietes, direkt unter der Fichtelbergschwebebahn, deren Stützen einer Profi-Rennstrecke im Weg stehen.

Investor Rainer Gläß (65, l.) sprach bei der Stadtratssitzung in Oberwiesenthal darüber, wie er sich die Zukunft des Skigebietes vorstellt.
Investor Rainer Gläß (65, l.) sprach bei der Stadtratssitzung in Oberwiesenthal darüber, wie er sich die Zukunft des Skigebietes vorstellt.  © Uwe Meinhold
Der alte Schlepplift an der Himmelsleiter soll von einem neuen 6er-Sessellift abgelöst werden.
Der alte Schlepplift an der Himmelsleiter soll von einem neuen 6er-Sessellift abgelöst werden.  © Uwe Meinhold

Neuer Investor will internationale Rennen nach Oberwiesenthal möglich machen

Eine neue Rennstrecke soll große Skirennen nach Oberwiesenthal locken.
Eine neue Rennstrecke soll große Skirennen nach Oberwiesenthal locken.  © Thomas Fritzsch

"Das ist ein Problem. Das müssen wir in Ordnung bringen", so Gläß und verweist auf eine Aussage des Alpindirektors des Deutschen Skiverbandes: "Wolfgang Maier hat gesagt: 'Wenn das in Ordnung ist, kriegt ihr auch große Rennen.'"

Wie genau die störenden Stützen verschwinden sollen, ließ der Investor offen: "Mir wird etwas einfallen." Denkbar wäre beispielsweise, die bisher fünf Stützen der Schwebebahn, von denen die höchste 35 Meter misst, durch zwei höhere zu ersetzen.

In seinem Plan, internationale Skistars, Wettkampf-Touristen und Fernsehteams an den Fichtelberg zu locken und damit einen neuen Tourismusmagneten zu schaffen, sieht Rainer Gläß in gewisser Weise die Fortschreibung einer Familientradition: "Mein Vater, Siegfried Gläß, hat die Kammloipe erfunden."

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Bisher hängt die Fichtelbergschwebebahn an insgesamt fünf Stützen.
Bisher hängt die Fichtelbergschwebebahn an insgesamt fünf Stützen.  © dpa/Jan Woitas

DSV-Alpinchef Maier äußert sich positiv über neuen Investor am Fichtelberg

DSV-Alpinchef Wolfgang Maier (63) begrüßt die neuen Pläne für den Fichtelberg.
DSV-Alpinchef Wolfgang Maier (63) begrüßt die neuen Pläne für den Fichtelberg.  © Michael Kappeler/dpa

DSV-Alpinchef Wolfgang Maier (63) bewertet den Einstieg des neuen Investors am Fichtelberg als "positiv für den Sport und auch für die Region": Welche Rennen künftig am Fichtelberg stattfinden könnten, sei "abhängig davon, welches Niveau die Aufstiegshilfen und die anliegende Infrastruktur erreichen wird."

Maier: "Im Alpinen Rennsport sind neben FIS-Rennen auch Europacup-Rennen, also höher kategorisierte Rennen möglich. Über Weltcup-Rennen muss man sich aber erst einmal klar abstimmen."

Am Fichtelberg war bereits zweimal ein Weltcup im Skicross geplant, musste aber letztlich wegen Schneemangels abgesagt werden.

"Themen wie Wasserspeicher, Beschneiungsanlagen und so weiter müssten neu gedacht werden", so der Sportfunktionär.

Titelfoto: Thomas Fritzsch

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