Verliert Scheibenberg sein Wahrzeichen? Einige "Orgelpfeifen" lösen sich aus Formation

Scheibenberg - Verliert Scheibenberg sein Wahrzeichen? Vor einer Woche krachte es am gleichnamigen Berg im Mittelerzgebirge. Ein paar "Orgelpfeifen" lösten sich aus ihrer Formation.

Scheibenbergs Bürgermeister Michael Staib (44, FWBF) sieht den Schwund am Ortswahrzeichen gelassen.
Scheibenbergs Bürgermeister Michael Staib (44, FWBF) sieht den Schwund am Ortswahrzeichen gelassen.  © Freie Wähler Bürgerforum/PR

"Am Freitag, dem 21. Januar, sind zwei bis drei Stück abgefallen. Für uns Einwohner ist das aber nichts anderes, als wenn ab und zu mal Bäume umfallen", sagt Bürgermeister Michael Staib (44, Freie Wähler Bürgerforum).

Auch in den Vorjahren habe es abfallende 'Orgelpfeifen' gegeben. "Es sind aber noch Hunderte dieser Basaltsäulen da. Für die nächsten hundert Jahre brauchen wir uns da keine Sorgen zu machen", erklärt der Rathauschef. Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht.

Ursache für die regelrechte "Orgelpfeifen"-Sprengung ist normalerweise der Frost. Er spaltet das Gestein von den Nachbarsäulen. Von Ende des 19. Jahrhunderts bis 1936 wurden die bis zu 30 Meter hohen Basaltriesen regulär gesprengt, drei Steinbrüche bauten den vor allem als Pflasterstein beliebten Basalt ab. Das wurde jedoch zur Erhaltung des Scheibenberger Wahrzeichens verboten.

Der "Orgelpfeifen"-Abbruch ist deutlich zu sehen. Vor den helleren Stellen standen die zuletzt abgefallenen Basaltsäulen.
Der "Orgelpfeifen"-Abbruch ist deutlich zu sehen. Vor den helleren Stellen standen die zuletzt abgefallenen Basaltsäulen.  © Ronny Küttner

Der namensgebende, südöstlich der Stadt gelegene Scheibenberg ist mit 807,2 Metern Höhe der kleinste der drei Basaltberge des Mittelerzgebirges (die anderen sind Pöhlberg und Bärenstein). Das Gestein ist vulkanischen Ursprungs, es handelt sich um erkaltetes Magma. Witterung formte später die "Orgelpfeifen".

Titelfoto: Ronny Küttner

Mehr zum Thema Erzgebirge: