Große Meckerei im Weinberg: Tierische Hilfe für die Winzer!

Dresden - Nanu, was machen denn da die Schafe im Weinberg? Das, was sie am liebsten machen: fressen.

Roy Paul (l.) und Sebastian Hänsel (r.) lassen die Schafe auf den Weinberg der Seußlitzer Heinrichsburg.
Roy Paul (l.) und Sebastian Hänsel (r.) lassen die Schafe auf den Weinberg der Seußlitzer Heinrichsburg.  © Daniel Schäfer/dpa

Als lebende Rasenmäher ist eine Mini-Herde von Hobby-Schäfer Sebastian Hänsel (41) aus Golk gerade in den Weinbergen von Schloss Wackerbarth im Einsatz. Auf der Seußlitzer Heinrichsburg weiden sie die Zeilen zwischen den Rebstöcken ab.

Erklingt also ein Meckern aus dem Müller-Thurgau-Hang - dann kommt das nicht von den Winzern, sondern von acht Muttertieren und acht Lämmern der Rasse Suffolk. Schon seit fünf Jahren unterstützen Hänsels Vierbeiner ab Mai bis in den Herbst hinein die Zweibeiner bei der Arbeit.

"Die Schafe fressen die Beikräuter und fördern so die Vitalität der Reben und die Gesundheit der Trauben", erklärt Weingut-Sprecher Martin Junge (38).

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Die Rebstöcke dagegen lassen die Schafe links liegen. "Sie tun sich nicht an den Weinstöcken und den späteren Trauben gütlich", weiß Weinbauleiter Till Neumeister (38) nach seinen Erfahrungen aus Neuseeland. "Der Mensch isst ja auch vom Tisch und nicht vom Schrank."

Die Schafe grasen am Boden, "denken" gar nicht dran, den Kopf zu heben. Und Weinlaub sei nach dem fünften Blatt ohnehin bitter.

Das saftige Gras und die Beikräuter zwischen den Reben schmecken dem Suffolk-Schaf.
Das saftige Gras und die Beikräuter zwischen den Reben schmecken dem Suffolk-Schaf.  © Daniel Schäfer/dpa

Das große Fressen beginnt auf einem Hektar. "Ist der abgeweidet, werden die Schafe umgesetzt", verweist Hänsel auf eine alte, weltweit praktizierte Methode.

Titelfoto: Bildmontage: Daniel Schäfer/dpa

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