Immer mehr unbegleitete Jugendliche: Sachsen fordert Hilfe vom Bund
Dresden - Die Situation bei unbegleiteten minderjährigen Ausländern (umAs) spitzt sich im Freistaat immer weiter zu. Der Bund muss umgehend reagieren, fordern das sächsische Sozialministerium sowie Städte- und Landkreistag.
Berlin soll die Vorhaltekosten für vorläufige Schutzmaßnahmen bei unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten vollumfänglich und dauerhaft finanzieren.
Zudem sollen männliche umAs ab 16 Jahren künftig in den Erstaufnahmeeinrichtungen für Erwachsene untergebracht werden.
Dritte Forderung: Über die maximal zulässige Gruppengröße von umAs oder den Betreuungsschlüssel sollen künftig auch die örtlichen Träger der Jugendhilfe entscheiden können. Bisher tut das noch das Landesjugendamt.
Problematisch ist die hohe Zahl an umAs seit Sommer 2022 bereits.
Geld allein wird die Probleme nicht lösen
In den ersten neun Monaten dieses Jahres nahmen die sächsischen Jugendämter 1959 Minderjährige vorläufig in Obhut.
Das waren 82,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Deshalb brauche es wirksame Maßnahmen zur Senkung der Zugangszahlen, heißt es in dem Schreiben.
"Geld allein löst unsere Probleme nicht mehr", sagte Bert Wendsche (59, CDU), OBM von Radebeul und Präsident des sächsischen Städte- und Gemeindetages.
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