Karls Erdbeerhof kommt nicht nach Dresden, neue Pläne für das Erlebnisdorf

Dresden/Döbeln - Überraschendes Aus für "Karls" in Bannewitz bei Dresden. Eigentlich wollte sich das Erdbeer-Erlebnis-Dorf am Stadtrand der Landeshauptstadt ansiedeln. Bürgermeister Christoph Fröse (66, parteilos) war im Januar sogar schon in Elstal bei Berlin, um den Deal einzutüten. Doch nun die Kehrtwende.

Blick auf den Eingangsbereich zu Karls Erlebnis-Dorf in Zirkow auf der Insel Rügen.
Blick auf den Eingangsbereich zu Karls Erlebnis-Dorf in Zirkow auf der Insel Rügen.  © dpa/Stefan Sauer

Demnach hat sich Karls-Chef Robert Dahl (49) wohl für eine Fläche im neuen Gewerbegebiet Döbeln Nord an der A14 entschieden. Die Verträge sollen laut Sächsischer Zeitung am Freitag unterschrieben werden.

Döbeln, mit seiner Lage an A14 und B169, war demnach schon immer in der engeren Wahl für die Expansion des Erdbeeren-Giganten nach Sachsen. Anfang des Jahres lag jedoch Bannewitz vorn. 

Ein erdbeerlastiges Kindertobeland samt Manufakturen und Handel war geplant. 13 Millionen Euro wären vor den Toren der Landeshauptstadt investiert worden, fast 100 Jobs waren angedacht.

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Am südlichen Dresdner Stadtrand scheiterte die Ansiedlung demnach in erster Linie, weil einer der Grundstücksbesitzer seine Flächen an der A17-Abfahrt Südvorstadt nicht an Dahl verkaufen wollte.

Bannewitzer Bürger wehrten sich gegen Karls Erlebnis-Dorf

Solch ein Erlebnis-Dorf wird wohl nun in Döbeln eröffnen - und nicht in Bannewitz.
Solch ein Erlebnis-Dorf wird wohl nun in Döbeln eröffnen - und nicht in Bannewitz.  © PR/Karls

Hinzu kamen heftige Bürgerproteste vor Ort. 

Anwohner befürchteten ein Stau-Chaos, sogar gefälschte Gutachten tauchten auf, welche dies untermauern sollten. 

Obendrein war die Fläche nicht für eine solche Ansiedlung vorgesehen. Ein Bebauungsplan hätte in mühsamen Runden vom Gemeinderat beschlossen werden müssen. 

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Die Mehrheit dafür war zwar greifbar, aber nie sicher.

Titelfoto: Montage: PR/Karls, dpa/Stefan Sauer

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