Kirchenaustritte in Sachsen: Immer mehr Gläubige auf der Flucht

Dresden - Der Letzte macht das Licht aus: Auch in diesem Jahr haben wieder massenhaft Gläubige in Sachsen den beiden großen christlichen Kirchen den Rücken gekehrt.

Leere Bänke: in Sachsen treten immer mehr Gläubige aus den Kirchen aus. Michael Baudisch, Sprecher des Bistums Dresden-Meißen, bedauert das.
Leere Bänke: in Sachsen treten immer mehr Gläubige aus den Kirchen aus. Michael Baudisch, Sprecher des Bistums Dresden-Meißen, bedauert das.  © Montage: IMAGO/Hanke, Bistum Dresden-Meißen

Weder die evangelische noch die katholische Kirche in Sachsen verfügen nach eigenen Angaben aktuell über Zahlen zur Mitgliederentwicklung 2023. Dafür können die Standesämter der Kommunen bereits Auskunft geben. Und die fällt für die Geistlichkeit ernüchternd aus.

So wurden in Dresden bis Ende November 2724 Austritte beurkundet, das waren 188 mehr als 2022 insgesamt. Chemnitz registrierte bis Mitte Dezember mit 501 Austritten elf mehr als im Vorjahr.

In Görlitz wurden 182 Abgänge aktenkundig - ein Plus von 16. Plauen verzeichnete mit 161 Austritten vier mehr als im gesamten Vorjahr, in Zwickau waren es 203 Austritte nach 166 in 2022. Einzig Leipzig folgt nicht dem Trend. Hier besiegelte das Standesamt bislang 2498 Kirchenaustritte - im Jahr zuvor waren es noch 3349.

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Im Jahr 2022 verlor Sachsens Landeskirche bereits 10.651 Protestanten durch Austritt, die Zahl war erstmals fünfstellig. Auch das Bistum Dresden-Meißen erreichte mit 3786 Austritten einen Rekord.

"Die hohe Zahl an Kirchenaustritten tut weh", gab Bistums-Sprecher Michael Baudisch zu. Aus Rückmeldungen höre man, dass das Vertrauen in die Glaubwürdigkeit der Kirche beschädigt sei.

Titelfoto: Montage: IMAGO/Hanke, Bistum Dresden-Meißen

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