Kranke Tiere im Visier: Mit der Drohne auf Wildschwein-Jagd
Zeithain - Förster - das sind die mit Fernglas und Jagdhund. Diese Merkmale kennzeichnen den Waldläufer zwar noch immer. Doch inzwischen bedienen sich die Grünröcke auch modernster Technologien, um Bäume und Wildtiere zu schützen.
Ein früher Morgen bei Zeithain-Jacobsthal im Landkreis Meißen. Maximilian Dreier (27) und Tom Höltkemeier (28) wuchten eine Kiste aus ihrem geländegängigen Toyota-SUV. Eile ist geboten: Steht die Sonne zu hoch, sendet ihre Drohne, die sie gleich aktivieren, ungenügend deutliche Bilder.
Dreier und Werksstudent Höltkemeier sind im Auftrag von OGF unterwegs. OGF steht für Ostdeutsche Gesellschaft für Forstplanung. Die 1992 gegründet Firma mit Sitz in Kesselsdorf, Potsdam und Neuzelle bietet Dienstleistungen rund um den Wald an, zumeist als Vertragspartner von privaten oder kommunalen Waldbesitzern, auch Landwirte klopfen an. Zum OGF-Einzugsgebiet gehört auch Mittelsachsen.
Aktuell will das Landestierseuchenbekämpfungszentrum des Landkreises wissen, ob die Afrikanische Schweinepest (ASP) in der Region Sachsens angekommen ist.
"Gesucht werden Tiere, die [auffällig] atmen, bluten oder desorientiert wirken. Auch Kadaver", erklärt OGF-Mann Richard Georgi.
Der 39-Jährige ist studierter Förster und bei OGF ebenfalls als Drohnenpilot und Produktentwickler tätig. So haben er und seine Kollegen ein Verfahren zur Borkenkäferkontrolle aus der Luft entwickelt. Besorgte Waldbesitzer erhalten binnen 24 Stunden einen Überblick über den Befall ihres Baumbestandes.
Aber auch das schonende Wildtier-Monitoring per Drohne gehört zum Portfolio, also Rehwild zählen oder Schwarzwild auf seine Verteilung hin filmen. Für Mittelsachsen vermelden die fliegenden Forstleute: Bislang ist der Kreis von ASP verschont.
Titelfoto: Steffen Füssel