Konkurrenz-Kampf: Dieser Mann kandidiert jetzt gegen Michael Kretschmer!

Von Jörg Schurig

Dresden - Der Konkurrenz-Druck für Michael Kretschmer (49, CDU) steigt! Um das Amt des Ministerpräsidenten in Sachsen bewirbt sich nun auch Matthias Berger (56, Freie Wähler).

Matthias Berger (56, Freie Wähler) kämpft um das Ministerpräsidenten-Amt in Sachsen.
Matthias Berger (56, Freie Wähler) kämpft um das Ministerpräsidenten-Amt in Sachsen.  © Robert Michael/dpa

Seine Kandidatur machte der 56-Jährige am Freitag bei einer Pressekonferenz in Dresden offiziell. "Ich traue mir das zu", sagte er.

Die Freien Wähler seien aus tiefer Unzufriedenheit über die Situation im Land angetreten. "Wir brauchen Mut für einen echten Neustart und Mut für Miteinander statt Ausgrenzung."

Der neue Ministerpräsident soll am kommenden Mittwoch gewählt werden. Für die CDU tritt Amtsinhaber Kretschmer an. Der von ihm angestrebten Minderheitsregierung mit der SPD fehlen allerdings zehn Stimmen für eine absolute Mehrheit, die im ersten Wahlgang erforderlich ist.

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Berger geht von einem offenen Rennen aus. Die AfD will ihn nicht unterstützen und mit Fraktions- und Parteichef Jörg Urban (60) vielleicht einen eigenen Kandidaten aufstellen.

Das sind Bergers Pläne

Berger will verlässliche Energie für Bürger und Unternehmen. (Symbolfoto)
Berger will verlässliche Energie für Bürger und Unternehmen. (Symbolfoto)  © Julian Stratenschulte/dpa

Der Neu-Kandidat wies explizit auf die schwierige Lage der Kommunen im Freistaat hin. Sie stünden nicht mehr vor dem Abgrund, sondern seien schon einen Schritt weiter.

"Unsere Kommunen sind in diesem Land einfach am Ende, sie werden nicht wertgeschätzt", kritisiert Berger.

Ihm zufolge geht es darum, "Sachsen neu zu denken". Nach den Vorstellungen der Freien Wähler soll die Zahl der Ministerien im Freistaat von neun auf sechs oder sieben sinken, die Verwaltung deutlich verkleinert werden.

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Als Prioritäten wurden die Digitalisierung der Verwaltung, bezahlbare und verlässliche Energie für Bürger und Unternehmen sowie sinkende Lebenshaltungskosten für Bürger und Kommunen genannt.

Die künftigen Minister einer Berger-Regierung sollen berufliche Erfahrung mitbringen und aktuell kein Mandat oder Parteiamt innehaben. Integration soll statt Migration im Mittelpunkt stehen. Eine Stationierung von Angriffswaffen wird abgelehnt. Dementsprechend wolle man in Berlin auftreten, hieß es.

Berger ist der einzige Freie-Wähler-Vertreter im Landtag. Er hatte bei der Landtagswahl am 1. September ein Direktmandat gewonnen.

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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