Maulwurf sorgt für Baustopp am Tor zur Landesgartenschau
Torgau - Maulwurf-Alarm in Torgau! Wenige Wochen vor Beginn der Landesgartenschau (23. April - 9. Oktober) bringt ein kleiner Wühler ein wichtiges Verkehrsprojekt ins Wanken.
Bauarbeiter sind am gesperrten Kreisverkehr an B182 aktuell nicht zu sehen. Dafür schwingt ein anderer Baumeister seine Schaufeln.
Ein Maulwurf legt im Mittelteil des Kreisels fleißig Gänge an und schiebt einen Haufen nach dem anderen auf. Weil das "Tier des Jahres 2020" unter dem strengem Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes steht, herrscht seit Dienstag Baustopp.
Zum puren Entsetzen des Fördervereins der Landesgartenschau, der den Innenraum des aktuell im Auftrag des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (LASUV) im Umbau befindlichen Kreisverkehr zu einer Art Eingangstor der Blumenschau umgestalten will.
"Dort sollen drei Stelen mit Werbung für die Landesgartenschau errichtet und ein spezielles Pflanzkonzept umgesetzt werden", erklärt der Vereinsvorsitzende Volkmar Harzer (69).
LASUV wusste nichts von Maulwurf
Der Ehrenamtler hegt Zweifel, ob hier tatsächlich ein Maulwurf am Werke ist. "Das ist doch ein Fake, das hat jemand gemacht, der uns schaden will", glaubt Harzer. Ein am Kreisel-Umbau beteiligter Arbeiter bestätigte indes die Existenz des tierischen Erdbewohners.
"Das wird jetzt von Experten des LASUV untersucht und dann schauen wir, wie es weitergeht - es wäre ein Jammer, wenn das Tor zur Landesgartenschau ein Schandfleck bliebe", so Vereinschef Harzer.
Der Behörde selbst sei im Vorfeld nur das Vorkommen von Wühlmäusen bekannt gewesen, erklärte LASUV-Sprecherin Rosalie Stephan auf Anfrage. Anders als Maulwürfe genießen die Nager kein Gesetzesschutz.
Laut Bundesumweltamt dürfen Maulwürfe mit Gestank vergrämt werden. Empfohlen wird etwa, Knoblauchsud oder Heringsköpfe in die Erdgänge einzubringen.
Vielleicht bekommt ja eine Allianz Torgauer Gastronomen das Problem auf diese Weise gelöst.
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