Mehr Erstaufnahme-Plätze in Sachsen: So viele neue Flüchtlinge sollen in Zentren unterkommen

Dresden - Sachsen will die Kapazitäten für Flüchtlinge in den Erstaufnahmezentren sukzessive auf rund 10.000 Plätze aufstocken. Entsprechende Pläne der Landesdirektion wurden am heutigen Dienstag bekannt.

Künftig sollen in Sachsen weitere Plätze in Erstaufnahmezentren entstehen. (Symbolfoto)
Künftig sollen in Sachsen weitere Plätze in Erstaufnahmezentren entstehen. (Symbolfoto)  © Hannes P Albert/dpa

Hintergrund sei die steigende Zahl an Asylbewerbern, die über die polnische und tschechische Grenze nach Sachsen kommen. Aktuell sind die Erstaufnahmezentren laut Landesdirektion zu circa 80 Prozent ausgelastet.

Derzeit gibt es 8825 Plätze. Jedoch könne man "in der Praxis nie alle Plätze einer Aufnahmeeinrichtung" belegen. Zur Vermeidung von Konflikten bringe man Familien und Frauen getrennt von allein reisenden Männern unter.

Derzeit werde gemeinsam mit dem sächsischen Finanzministerium sowie dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement geprüft, welche Objekte als Aufnahmezentren infrage kommen.

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Auch "Zelt- oder Containerlösungen, die Anmietung von Kapazitäten in Hotels sowie Turnhallen" werden laut dem Pressesprecher Ingolf Ulrich (57) in Betracht gezogen.

AfD-Kritik im sächsischen Landtag

Die AfD-Fraktion im Landtag kritisierte die Entscheidung zur Ausweitung der Kapazitäten. Dies sei das "komplett falsche Signal an die Bundesregierung", erklärte Partei- und Fraktionschef Jörg Urban (59).

"Es ist längst überfällig, dass alle Bundesländer einen Aufnahmestopp verhängen. Wenn nun aber einzelne Bundesländer wie Sachsen ihre Kapazitäten immer weiter ausbauen, ist klar, wohin die meisten illegalen Einwanderer im Zweifelsfall geschickt werden."

Jörg Urban (59), Chef der sächsischen AfD, bezeichnet die Ausweitung der Kapazitäten als "falsches Signal".
Jörg Urban (59), Chef der sächsischen AfD, bezeichnet die Ausweitung der Kapazitäten als "falsches Signal".  © Robert Michael/dpa

Die AfD fordere, "alle Illegalen konsequent zurückzuweisen".

Titelfoto: Hannes P Albert/dpa

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