Milliarden-Projekt für Talsperren: Sachsens Plan gegen die Wasser-Not
Leipzig - Die Klimakrise bringt die öffentliche Wasserversorgung im Freistaat an ihre Grenzen. Zur Absicherung hat das sächsische Umweltministerium nun eine Rahmenkonzeption bis 2030 vorgestellt.

Konkrete Vorhaben werden darin noch nicht benannt. Klar ist aber schon, dass der Investitionsbedarf enorm ist.
Die 1,4 Milliarden Euro sollen teilweise auch in neue Talsperren fließen. "Das Wasser kommt künftig nur dann mit der gleichen Gewissheit wie heute aus dem Hahn, wenn wir handeln", äußerte Umweltminister Wolfram Günther (49, Grüne) anlässlich der Vorstellung der Konzeption am Montag in Leipzig und sprach von einer Generationenaufgabe. "Die gehen wir jetzt an."
Problematisch sieht er in erster Linie den Spagat zwischen dem immer dünner werdenden Wasser-Angebot aus Talsperren, Flüssen, Seen oder aus Grundwasservorkommen aufgrund ausbleibender Niederschläge und den steigenden Bedarfen der Haushalte, von Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft.
In Leipzig beispielsweise lag der Wasserverbrauch vor zehn Jahren noch bei 86 Liter pro Einwohner und Tag. Im vergangenen Jahr verbrauchten die Leipziger bereits 100 Liter (Bundesschnitt: 120 Liter).
Wichtig für das Wassermanagement der Zukunft: die 23 sächsischen Talsperren. Sie sorgen bereits für 40 Prozent des Trinkwassers im Freistaat. Im Moment seien sie zu 85 bis 90 Prozent gut gefüllt, erläuterte Stephan Schuch von der Landestalsperrenverwaltung. Bedarfe und Standorte für weitere Anlagen würden derzeit geprüft. Handlungsbedarf bestehe unter anderem an der Schwarzen Elster in der Lausitz.


Die Kommunalen Wasserwerke Leipzig wollen unter anderem den Trinkwasserring um die Stadt schließen - ein Projekt, das seit 30 Jahren diskutiert wird, wie Geschäftsführer Ulrich Meyer (55) sagte. Die 213 Seiten umfassende Rahmenkonzeption bietet nun die Grundlagen für alle weiteren Planungen der sächsischen Wasserversorger.
Titelfoto: dpa/Igor Pastierovic