Nach Feuer in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz: Mutmaßlicher Brandstifter festgenommen!

Usti nad Labem - Rund zehn Monate nach einem verheerenden Waldbrand im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz, der auch nach Sachsen übergriff, ist der mutmaßliche Verursacher (36) gefasst worden.

Im Juli und August 2022 waren Einsatzkräfte auf beiden Seiten der Grenze wochenlang damit beschäftigt, das Feuer im Nationalpark einzudämmen.
Im Juli und August 2022 waren Einsatzkräfte auf beiden Seiten der Grenze wochenlang damit beschäftigt, das Feuer im Nationalpark einzudämmen.  © Robert Michael/dpa

Die tschechische Polizei nahm den Mann nach intensiven Ermittlungen fest, wie ein Sprecher am Freitag in Usti nad Labem (Aussig) in einer Erklärung mitteilte. Ein Gericht habe Untersuchungshaft angeordnet.

Dem Mann werde Sachbeschädigung und Gefährdung der Allgemeinheit vorgeworfen, was in Tschechien mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren belegt werden kann.

Der durch das Feuer entstandene Gesamtschaden wird auf umgerechnet rund 11,4 Millionen Euro geschätzt. Im Nationalpark Böhmische Schweiz wurden rund 1600 Hektar Wald vernichtet. Das Feuer brach am 23. Juli 2022 unweit des grenznahen Ortes Hrensko aus.

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Die Flammen griffen später auch auf den benachbarten Nationalpark Sächsische Schweiz auf der deutschen Seite der Grenze über.

Die Löscharbeiten wurden durch das unzugängliche Gelände der Felslandschaft an der Elbe erschwert und dauerten insgesamt fast einen Monat an.

Dem Verdächtigen werden noch weitere Taten zur Last gelegt

Der Verdächtige soll zudem für weitere Brände im April dieses Jahres verantwortlich sein, bei denen ein Wochenendhaus in Krasna Lipa ausbrannte und der Aussichtsturm auf dem Wolfsberg im Schluckenauer Zipfel beschädigt wurde.

Zudem soll der mutmaßliche Feuerteufel mehrere Hochsitze von Jägern angezündet haben.

Nach einem Bericht des Fernsehsenders "Nova" war der Mann in der Vergangenheit als freiwilliger Parkwächter in der Böhmischen Schweiz tätig.

Ob es sich bei dem 36-jährigen Verdächtigen um denselben Mann handelt, der Medienberichten zufolge im April ein Geständnis abgelegt hatte, blieb zunächst unklar.

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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