Dreimal mehr Miete als Pacht: Garagenbesitzer machen mobil

Auerbach/Vogt. - Garagenbesitzer aus Auerbach im Vogtland sollen künftig Miete an die Stadt blechen. Dabei soll die Mietgebühr dreimal so hoch sein wie die Pacht. Eine Bürgerinitiative will das nicht hinnehmen.

Bürokratie-Wirrwarr: Toni Dietel (38), Mitbegründer der Bürgerinitiative, hat für seine beiden Garagen mehrere Verträge.
Bürokratie-Wirrwarr: Toni Dietel (38), Mitbegründer der Bürgerinitiative, hat für seine beiden Garagen mehrere Verträge.  © Sven Gleisberg

Bisher zahlten die Auerbacher für ihre Garagen 120 Euro Pacht im Jahr. Ab Januar 2023 will die Stadt für jede der 1628 Garagen 20 Euro pro Monat einstreichen, ab dem Jahr 2025 sollen es dann dauerhaft 360 Euro im Jahr sein. Die Stadt verspricht sich davon Einnahmen von 300.000 Euro jährlich.

Toni Dietel (38) ist Mitgründer der Bürgerinitiative "Garagennutzer Auerbach", die sich im März gegründet hatte, nachdem die Pläne der Stadt bekannt wurden. Er betont: "Die Leute haben 30 Jahre lang ihre Garagen gekauft und gewartet, in Form des Pachtvertrages. Die Stadt hat in dieser Zeit keinerlei Information rausgegeben, dass dieser Verkauf eigentlich illegal ist, weil es dem Verkäufer ja von vornherein nicht gehört hat, sondern der Stadt."

Die Bürgerinitiative will nicht einsehen, dass Garagenbesitzer, die über die Jahrzehnte viel Geld in die Instandhaltung gesteckt haben, künftig auch noch dafür Miete an die Stadt zahlen müssen.

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Patrick Zschiesche von der Stadtverwaltung versucht zu beschwichtigen: "Aus einem Kompromiss ging hervor, dass die Miete erst 2023 erhoben wird und nicht bereits nächstes Jahr. Außerdem wird sich die Stadt als Vermieter in Zukunft um die Instandhaltung der Garagen kümmern."

Sollte es zwischen Stadt und Bürgern keine Einigung geben, dann wird die Bürgerinitiative dagegen rechtlich vorgehen. Laut Dietel wird eine Sammelklage bereits geprüft.

Titelfoto: Sven Gleisberg

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