Museum bekommt geklautes Nazi-Quartett zurück!

Oelsnitz/V. - Das geklaute Nazi-Quartett aus den Museen auf Schloss Voigtsberg: Die Stadt Oelsnitz musste zum Glück keine 1000 Jahre auf die Rückgabe warten. Der Dieb brachte die Karten am Wochenende offenbar reumütig zurück.

Diese Karten wurden auch geklaut: Adolf Hitler und Paul von Hindenburg.
Diese Karten wurden auch geklaut: Adolf Hitler und Paul von Hindenburg.  © Tina Reitz/Museen Schloss Voigtsberg

Nähere Informationen zur Rückgabe wollten Polizei und Museumsleitung derzeit nicht geben. Bekannt ist nur, dass die wertvollen Kartenspiele im Umfeld von Schloss Voigtsberg anonym abgelegt und von einem Museumsmitarbeiter gefunden wurden.

Der Diebstahl hatte für großes Aufsehen gesorgt. Die Oelsnitzer Museen zeigen noch bis 5. März rund 200 historische Quartettspiele unter dem Titel "Vier Karten für ein Halleluja".

Vermutlich kurz vor Silvester langten Diebe in die Glasvitrinen, stahlen das mit 48 Karten komplette Werk "Vom Weltkrieg zum Dritten Reich" und das "Führerquartett" (51 von 60 Karten).

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Museumsleiterin Tina Reitz (33) war entsetzt: "Ein unglaublicher Vorgang. Die Karten zeigen den Aufstieg Adolf Hitlers. Auch Paul von Hindenburg, Rudolf Heß und Hermann Göring sind zu sehen." Die Chefin weiß: "Diese Bilder sind begehrt bei Sammlern wie bei bestimmten politischen Gruppen." Rechtsradikale Diebe seien nicht auszuschließen.

Um die Fahndung der Polizei zu unterstützen, setzte die Kultur GmbH in Abstimmung mit Oberbürgermeister Mario Horn (50, CDU) 1000 Euro Belohnung für die Wiederbeschaffung aus.

Das Diebesgut: zwei historische Quartette aus einer Ausstellung.
Das Diebesgut: zwei historische Quartette aus einer Ausstellung.  © Uwe Meinhold

Die Auszahlung ist nach der anonymen Rückgabe der wertvollen Karten nun nicht mehr nötig. Laut Polizei seien die Quartette unbeschädigt. Die Ermittlungen zu den Dieben gehen weiter.

Titelfoto: Uwe Meinhold, Tina Reitz/Museen Schloss Voigtsberg

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