Schock für sächsisches Knorr-Werk: Belegschaft soll halbiert werden

Auerbach/Vogtland - Schlechte Nachrichten für das Knorr-Suppen-Werk in Auerbach im Vogtland. Unilever, zu denen Knorr gehört, will die Belegschaft halbieren und den Standort zurückbauen.

Das Knorr-Werk im vogtländischen Auerbach. (Archivbild)
Das Knorr-Werk im vogtländischen Auerbach. (Archivbild)  © Klaus Jedlicka

Wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mitteilte, wurde die Schocknachricht am Donnerstagmittag bei einer Mitgliederversammlung verkündet. Demnach will der britische Lebensmittelkonzern Unilever bis kommenden Oktober von den derzeit 175 Beschäftigten mehr als die Hälfte abbauen und drei Produktionslinien demontieren.

Die Gewerkschaft kündigte nun Widerstand an. "Wir akzeptieren keine Schließung auf Raten. Die Beschäftigten machen seit Jahrzehnten den Rücken für das Unternehmen krumm, haben zu Corona-Zeiten zu Höchstbelastungen gearbeitet. Jetzt will das Unternehmen aus Renditegründen sich scheibchenweise von der Belegschaft trennen. Das nehmen wir nicht hin", sagt Thomas Lißner von der NGG Dresden-Chemnitz.

Weiter heißt es von der Gewerkschaft: "Knorr Auerbach: Alle bleiben an Bord! Dafür werden wir in den kommenden Wochen und Monaten massiv Druck aufbauen. Die Unternehmenszentrale in Hamburg oder Rotterdam muss ihre Entscheidung überprüfen und Alternativen entwickeln."

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Die Gewerkschaft will in den kommenden Wochen zusammen mit Betriebsrat, Beschäftigten und der Lokalpolitik eine Kampagne zum Erhalt des kompletten Standorts starten und damit Druck auf das Unternehmen ausüben.

Weiterentwicklung statt Abwicklung

Laut Gewerkschaft sei das Auftragsvolumen mit Tütensuppen seit Jahren rückläufig, das Unternehmen habe es aber versäumt den Standort im Vogtland neu zu orientieren. Die Geschäftsleitung solle ihre Energie in die Weiterentwicklung statt in die Abwicklung stecken.

In Auerbach werden seit mehr als 70 Jahren Lebensmittel produziert. Hauptprodukte sind Tüten- und Tassensuppen sowie Großpackungen. Unilever, der weltweit größte Lebensmittelkonzern, hatte das Werk 2000 übernommen.

Titelfoto: Klaus Jedlicka

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