Parkplatz gekündigt! Laubenpieper müssen sich jetzt abschleppen

Radebeul - Ärger bei den Laubenpiepern in Radebeul-Wahnsdorf! Erst wurde ihr jahrelanger Parkplatz gekündigt. Als sie dann ihre Autos an der Straße abstellten, reagierte die Kommune prompt - allerdings nicht wie von den Kleingärtnern erhofft...

Stefan Thomas (65) und Gabriele Jaros (74) am Ackern: Ohne nahen Parkplatz müssen die Laubenpieper ihre Sachen nun aufwendig in die Kleingartenanlage schleppen.
Stefan Thomas (65) und Gabriele Jaros (74) am Ackern: Ohne nahen Parkplatz müssen die Laubenpieper ihre Sachen nun aufwendig in die Kleingartenanlage schleppen.  © Holm Helis

Jahrelang hatten die Mitglieder des Kleingartenvereins Wahnsdorf (37 Parzellen) ihre Wagen auf einem nahen unbebauten Privatgrundstück geparkt. Doch die Eigentümer wollen dort nun ein Haus errichten, kündigten den Pachtvertrag für den Parkplatz.

Die Kleingärtner parkten daraufhin an der Boxdorfer Straße vor ihrer Anlage. Dann die böse Überraschung: "Nach ein paar Tagen stellte die Stadt hier plötzlich Halteverbotsschilder auf", berichtet Laubenpieper Gerd Purjahn (78).

"Wir hatten gehofft, die Gemeinde unterstützt uns, einen neuen Parkplatz zu finden. Stattdessen wurden wir im Regen stehen gelassen."

Als die Kleingärtner mit ihren Wagen auf die Boxdorfer Straße auswichen, stellte die Stadtverwaltung Halteverbotsschilder auf.
Als die Kleingärtner mit ihren Wagen auf die Boxdorfer Straße auswichen, stellte die Stadtverwaltung Halteverbotsschilder auf.  © Holm Helis

Immerhin: Behörde prüft "abschnittsweises Parken mit Ausweichmöglichkeiten"

Kein Platz mehr für Autos: Auf dem langjährigen Parkplatz wird jetzt ein Haus gebaut.
Kein Platz mehr für Autos: Auf dem langjährigen Parkplatz wird jetzt ein Haus gebaut.  © Ove Landgraf

Laut Radebeuls Pressesprecherin Ute Leder (54) hatte es Beschwerden gegeben. "Zum Parken wurde nicht nur der Fahrbahnrand genutzt. Vielmehr erfolgte dieses auch unter Nutzung des einseitig vorhandenen Gehweges. Aber auch Begegnungsverkehr war teilweise nicht mehr möglich", begründet sie das Aufstellen der Verbotsschilder.

Nun müssen die Kleingartenfreunde noch weiter entfernt parken, schweres Gepäck wie Wasserkästen lange Wege schleppen.

"Das finde ich nicht in Ordnung. Viele von uns kommen von auswärts. Wir dürfen ja nicht mal mehr halten, um auszuladen", klagt Renate Mosch (74).

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Immerhin: Nachdem die Kleingärtner beim Bauamt vorgesprochen hatten, prüft die Behörde jetzt, ob sie vielleicht ein "abschnittsweises Parken mit Ausweichmöglichkeiten" einrichten kann.

Titelfoto: Holm Helis

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