Polizeidirektion Görlitz zieht Bilanz für 2022: "Können nicht zufrieden sein"

Görlitz - In ihrem jährlichen Bericht blickt die Polizeidirektion Görlitz auf die Verkehrs- und Kriminalitätslage des vorhergehenden Jahres zurück. Während die Verbrechensrate für 2022 einen rückläufigen Trend zeigt, verdeutlicht sich auf den ostsächsischen Straßen ein Anstieg bei den Personenschäden infolge von Unfällen.

In ihrer Jahresbilanz analysierte die Polizeidirektion Görlitz Statistiken zu vorgefallenen Straftaten sowie Unfällen. (Symbolfoto)
In ihrer Jahresbilanz analysierte die Polizeidirektion Görlitz Statistiken zu vorgefallenen Straftaten sowie Unfällen. (Symbolfoto)  © Jens Büttner/dpa

So wurden im Görlitzer Direktionsbereich, der auch die Reviere Zittau, Bautzen, Kamenz, Hoyerswerda und Weißwasser umfasst, insgesamt 1824 Fälle mit Personenschäden aufgenommen. Das entspricht einem Plus von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (1554 Fälle). Hauptursache dafür waren Geschwindigkeitsverstöße und fehlende Sicherheitsabstände.

Rückläufig ist hingegen die Anzahl der Verkehrstoten. 25 Verkehrsteilnehmer verloren im letzten Jahr ihr Leben, im Jahr 2021 waren es 27 und im Jahr davor 28.

Leichte Abwärts-Tendenzen zeigen sich auch bei der Gesamtzahl an Unfällen. Sie liegt mit 13.844 rund 0,6 Prozent unter dem Vorjahr (13.931).

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"Trotz des Rückgangs der Unfallzahlen insgesamt können wir nicht zufrieden sein mit dem deutlich gestiegenen Anteil an verletzten Personen", erklärte Polizeipräsident Manfred Weißbach (59).

Zahl der Straftat-Aufklärungen auf hohem Niveau

Der Görlitzer Polizeipräsident Manfred Weißbach (59) mahnt, dass man trotz des Rückgangs der Unfallzahlen nicht zufrieden sein dürfe.
Der Görlitzer Polizeipräsident Manfred Weißbach (59) mahnt, dass man trotz des Rückgangs der Unfallzahlen nicht zufrieden sein dürfe.  © Holm Helis

Als "erfreuliche Entwicklung" bezeichnete der 59-Jährige die Kriminalitätszahlen. So hätten im Jahr 2022 durch hervorragende Ermittlungsarbeit 63,6 Prozent der Straftaten aufgeklärt werden können. Damit läge man mehr als fünf Prozentpunkte über dem sächsischen Durchschnitt.

Außerdem setzte sich der rückläufige Trend bei der Kriminalitätsbelastung mit dem zweitniedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung fort, wenngleich die Anzahl der registrierten Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 4816 Fälle (+14,9 Prozent) anstieg.

"Diese deutliche Zunahme resultiert hauptsächlich aus der Migrationslage, da sich die Zahl ausländerrechtlicher Verstöße nahezu verdoppelte. Darüber hinaus waren insbesondere im Bereich der Eigentumskriminalität und bei Verstößen gegen das Versammlungsgesetz steigende Fallzahlen zu verzeichnen", heißt es im Bericht.

Titelfoto: Montage: Thomas Türpe, Jens Büttner/dpa

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