Streit um die Corona-Isolation in Sachsen: Positiv getestet und trotzdem auf Arbeit oder zum Shoppen?
Dresden - Streit um die Aufhebung der Isolationspflicht für positiv auf Corona Getestete? In fünf Bundesländern müssen sich Infizierte ohne Symptome nicht mehr absondern. Sachsen tendiert bei der Quarantäne zu einer bundeseinheitlichen Lösung. Am Montag soll das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Gesundheitsministerkonferenz.
Symptomfrei, aber positiv - und trotzdem zur Arbeit, in die Schule oder zum Einkaufen?
Bayern, Hessen, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz haben die Isolationspflicht bereits ausgesetzt. In Sachsen dagegen wurden die Quarantäneregeln bis Ende Dezember verlängert.
Und danach? "Bei den Corona-Isolationsregelungen ist aus unserer Sicht ein gemeinsames und einheitliches Handeln aller Bundesländer erforderlich", heißt es dazu auf TAG24-Anfrage aus dem Gesundheitsministerium.
Eine fachliche Stellungnahme des Robert Koch-Instituts (RKI) aufgrund der veränderten Infektionslage sei überfällig. Die Bettenlage ist auch in Sachsen weitgehend entspannt, die Wocheninzidenz lag am Donnerstag bei 170,8, Tendenz steigend.
Verband warnt vor Folgen für Schulbetrieb
Gesundheitsministerin Petra Köpping (64, SPD) wird das Thema bei der Gesundheitsministerkonferenz am Montag ansprechen und tendiert dabei offenbar zu Lockerungen.
Halte man an Einschränkungen - Maskenpflicht bei Kontakt mit anderen Personen oder Betretungsverbote für Einrichtungen mit vulnerablen Personen - fest, wäre eine Pflicht zur Isolation nicht mehr unbedingt nötig, heißt es dazu aus dem Ministerium. Aber: "Wer krank ist, bleibt zu Hause!"
Kritik kommt vom Verband Bildung und Erziehung (VBE). Vor dem Hintergrund des Wegfalls der Isolationspflicht in Rheinland-Pfalz hatte der Verband vor negativen Folgen für den Schulbetrieb gewarnt.
Bei der Maskenpflicht im ÖPNV ist das Ministerium dagegen offenbar noch unentschieden.
Titelfoto: 123rf/panoramaimages