Positives Corona-Erbe: So hilft Hybrid-Unterricht Gymnasiasten in Ostsachsen
Görlitz - Während der Corona-Zeit war Lernen am Bildschirm notgedrungen die Regel. Im Nordosten Sachsens gibt es Online-Unterricht mittlerweile im Klassenzimmer. Der Modellversuch könnte durchaus auch anderswo Schule machen.

Schon gut ein Jahr lang wird Hybrid-Unterricht an drei Gymnasien in Ostsachsen erprobt. Nun hat das sächsische Kultusministerium eine erste positive Bilanz des Pilotprojekts gezogen.
Das Modell sei gerade im ländlichen Gebiet geeignet, bei geringen Schülerzahlen ein attraktives Angebot an Leistungskursen in der Abiturstufe aufrechtzuerhalten, erklärte ein Sprecher. Das betreffe vor allem die naturwissenschaftlichen Richtungen.
So wird im Fach Physik Präsenzunterricht vom Görlitzer Curie-Gymnasium per Videoschaltung nach Niesky übertragen. Den Biologie-Unterricht am Gymnasium in Niesky verfolgen Schüler in Weißwasser am Bildschirm.
Laut Ministerium sind die Jugendlichen von diesem Angebot begeistert, da sie ihre Wunschfächer belegen konnten. Am Friedrich-Schleiermacher-Gymnasium in Niesky wäre ohne das Projekt mit vier Schülern kein Leistungskurs für Physik zustande gekommen. Am Landau-Gymnasium in Weißwasser hätte es mit nur zwei Schülern nicht für einen Kurs in Biologie gereicht.
Wöchentlich werden drei Stunden online unterrichtet. Zwei weitere Stunden, die für Experimente vorgesehen sind, hält die Lehrkraft immer live vor Ort.


"Die bisherigen positiven Erfahrungen motivieren vielleicht auch andere Schulen, diesen Weg zu gehen", hofft Kultusminister Christian Piwarz (48, CDU). Hybrid-Unterricht solle aber nicht zentral angeordnet werden. Solche Projekte seien nur dann erfolgreich, wenn das Engagement von den Schulen selbst ausgehe.
Titelfoto: Andre Schulze