Sachsen zeigen, wie's geht: Stahlveredlung mit grünem Wasserstoff

Dresden/Salzgitter - Grüner Wasserstoff gilt als Energiequelle mit großer Zukunft. Aber noch hakt es bei der Technologie. Mit einem Pilotprojekt haben das Dresdner Unternehmen Sunfire und die niedersächsische Salzgitter AG nun bewiesen, dass grüner Wasserstoff im Industriemaßstab machbar ist - und zwar mit dem größten Elektrolyseur der Welt.

Passt in keinen Schuhkarton: der Container mit dem Sunfire-Elektrolyseur. Die Anlage gilt als die bisher größte weltweit.
Passt in keinen Schuhkarton: der Container mit dem Sunfire-Elektrolyseur. Die Anlage gilt als die bisher größte weltweit.  © Sunfire/Carsten Brand

Die Anlage, die Wasser mithilfe von Strom in seine Bestandteile zerlegt und damit Wasserstoff liefert, gilt nicht nur als die größte überhaupt, sondern auch als die effizienteste. Bisher konnten fast 100 Tonnen des Gases in den Glühprozessen und Verzinkungsanlagen zur Stahlveredelung eingesetzt werden.

Die Anlage produzierte laut Sunfire bis zu 200 Normkubikmeter grünen Wasserstoff pro Stunde. Das ist Weltrekord!

Der Strom dafür kommt aus erneuerbaren Energien und gilt deshalb als sogenannter Grüner Strom. "Unerlässlich für die Herstellung von CO2-armem Stahl", so Alexander Redenius von der Salzgitter-Forschung. Ein Leuchtturmprojekt, "in dem wir unsere SOEC-Technologie im industriellen Maßstab demonstrieren konnten", sagte Christian von Olshausen (42), Geschäftsführer von Sunfire.

Christian von Olshausen (42) ist Geschäftsführer von Sunfire. (Archivbild)
Christian von Olshausen (42) ist Geschäftsführer von Sunfire. (Archivbild)  © Eric Münch
Die Stahlproduktion funktioniert nur mit hohen Temperaturen. Die lassen sich nun auch mit grünem Wasserstoff erreichen.
Die Stahlproduktion funktioniert nur mit hohen Temperaturen. Die lassen sich nun auch mit grünem Wasserstoff erreichen.  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Und nun? Die Salzgitter AG will auch nach Abschluss des Projekts weiter mit den Dresdnern zusammenarbeiten.

Titelfoto: Montage: Sunfire/Carsten Brand, Eric Münch

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