Sachsens Konjunktur: Zahlen sprechen deutliche Sprache

Sachsen - Erst die Corona-Krise, dann der Ukraine-Krieg: Seit 2020 stemmt sich Sachsens Wirtschaft gegen die Rezession. Mal mehr, mal weniger erfolgreich. Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache ...

1,7 Prozent

... betrug das Wirtschaftswachstum 2022 im Freistaat. Ursprünglich gingen Prognosen von 3,4 Prozent aus. Für dieses Jahr sind diese noch düsterer. So geht das ifo Institut von einer Null für Sachsen aus. Immerhin: Für Deutschland rechnet das Wirtschaftsforschungs-Institut sogar mit einem Minus von 0,1 Prozent.

Beim Maschinenbauer Niles Simmons in Chemnitz wird eher geklotzt als gekleckert. Diese Spezial-Fräse wiegt stolze 69 Tonnen.
Beim Maschinenbauer Niles Simmons in Chemnitz wird eher geklotzt als gekleckert. Diese Spezial-Fräse wiegt stolze 69 Tonnen.  © Jan Woitas/dpa

52,7 Milliarden Euro

Waren im Wert von 52,7 Mrd. Euro exportierten Sachsens Unternehmen 2022 - ein Plus von 17 Prozent zum Vorjahr. Dies ist aber auch einer Steigerung des Exportpreises um 14,6 Prozent geschuldet. Der wichtigste Exportpartner für Sachsen bleibt dabei China (8,7 Mrd. Euro). Deutliche Zuwächse gab es bei Exporten in die USA (+22 Prozent) sowie nach Tschechien (+36 Prozent) und Polen (+49 Prozent).

Von Siemens in Görlitz stammt diese Turbine für China.
Von Siemens in Görlitz stammt diese Turbine für China.  © Matthias Hiekel/dpa
Der Maschinenbau ist eine wichtige Säule der sächsischen Exportwirtschaft.
Der Maschinenbau ist eine wichtige Säule der sächsischen Exportwirtschaft.  © Klaus-Dietmar Gabbert/ZB/dpa
Der Macan entsteht im Leipziger Porsche-Werk.
Der Macan entsteht im Leipziger Porsche-Werk.  © Jan Woitas/dpa

6,3 Prozent

... betrug die Arbeitslosenquote im Februar, ein leichter Anstieg von einem Prozent zum Vormonat. Damit waren in Sachsen zuletzt 132.131 Menschen ohne Job. Die höchsten Arbeitslosenquoten verzeichnen demnach die Landkreise Görlitz mit 8,6 und Chemnitz mit 8,1 Prozent. Die Landkreise Erzgebirge und Mittelsachsen haben mit 5,2 Prozent hingegen die niedrigste Quote.

40.000 freie Stellen

... waren zuletzt bei der sächsischen Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit gemeldet. Dabei fehlt es vor allem an gut ausgebildeten Fachkräften. Im Sozialwesen, Gastgewerbe und bei den Dienstleistungen gab es ein Beschäftigungsplus. Rückläufig waren die Zahlen beim Fahrzeug- und Baugewerbe.

In die Chip-Industrie (hier Globalfoundries) setzt Sachsen große Hoffnungen.
In die Chip-Industrie (hier Globalfoundries) setzt Sachsen große Hoffnungen.  © Steffen Füssel

34,9 Milliarden Euro

... betrug der Warenwert, der 2022 nach Sachsen importiert wurde. Trotz zunehmender Importpreise von 26,3 Prozent stieg dieser aber nur um etwa sieben Prozent zum Vorjahr.

Die Container-Schifffahrt hat den weltweiten Handel befeuert. Doch der birgt auch Risiken.
Die Container-Schifffahrt hat den weltweiten Handel befeuert. Doch der birgt auch Risiken.  © VanderWolf Images

18,32 Euro

... verdienen Frauen in Sachsen durchschnittlich. Acht Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen (19,97 Euro). Aber: Im bundesweiten Vergleich liegt der "Gender Pay Gap" im Mittel bei 18 Prozent.

72 Prozent

... der Unternehmen (1800 Teilnehmer) nennen bei der IHK-Konjunkturumfrage für Sachsen die Entwicklung der Energiepreise als größten Risikofaktor für ihre Geschäftstätigkeit - ein Plus von 60 Prozent zum Vorjahr. Danach folgen die Entwicklung der Arbeitskosten mit 58 Prozent (Stichwort: Mindestlohn) und der Fachkräftemangel mit 57 Prozent, die fast gleichermaßen als geschäftsgefährdend eingestuft werden.

Das teure Gas macht auch der Industrie Sorgen.
Das teure Gas macht auch der Industrie Sorgen.  © 123RF/63ru78

9,2 Prozent

... betrug die Inflation im Februar im Freistaat. Innerhalb eines Jahres haben sich demnach vor allem Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (21,5 Prozent) stark verteuert. Noch höher stiegen die Preise bei Molkereiprodukten und Eiern (38,9 Prozent) sowie für Brot- und Getreideerzeugnisse (24,1 Prozent). Aber: Die Preise für Heizöl gingen im Februar um rund 5 Prozent zurück.

7 Millionen

... Gäste besuchten 2022 den Freistaat und übernachteten 17,91 Millionen Mal in sächsischen Beherbergungsstätten. Ein positiver Trend, der aber längst nicht das Vorkrisenniveau erreicht hat. So waren die Gästezahlen 2019 um 17 Prozent und die Übernachtungen um 14 Prozent höher. Nur der Landkreis Nordsachsen konnte ein fast gleiches Ergebnis einfahren.

Positiver Trend bei den Gästezahlen in Sachsen.
Positiver Trend bei den Gästezahlen in Sachsen.  © 123rf/4pmproduction

102 Punkte

... zählte der IHK-Geschäftsklimaindex, also die Lageeinschätzung und Geschäftserwartung von 1665 an der Befragung teilnehmenden Unternehmen, zum Jahresbeginn. Im Herbst waren es noch 82 Punkte.

Heißt: Die sächsischen Unternehmen blicken inzwischen wieder etwas positiver in die Zukunft.

Titelfoto: Bildmontage: Matthias Hiekel/dpa, Jan Woitas/dpa, VanderWolf Images

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