Wegen zu vieler Verbote: Sachsens Schädlingsbekämpfer wehren sich gegen Vorgaben

Dresden - Zu viele Verbote! Sachsens "Kammerjäger" wehren sich. Der klare Appell des Schädlingsbekämpfungs-Verbandes lautet: Besser gemeinsam Lösungen finden, statt Gifte einfach zu verbieten!

Schädlingsbekämpfer setzen Gifte nur bedingt und immer verantwortungsvoll ein, sagt Verbands-Chefin Josephine Hempel-Schäfer.
Schädlingsbekämpfer setzen Gifte nur bedingt und immer verantwortungsvoll ein, sagt Verbands-Chefin Josephine Hempel-Schäfer.  © picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte

"Das Handeln des Bundesumweltamts gefährdet den Schutz der Nahrungsmittel, die knapper werden", sagte Verbandschefin Josephine Hempel-Schäfer anlässlich der jährlichen Verbandstagung in Dresden.

Gut ausgebildete Schädlingsbekämpfer handelten verantwortlich, Privatleute dagegen könnten Rattengift kaufen und es auf den Kompost werfen.

Der Klimawandel sorgt für zusätzlich Druck. "Wir haben es mit Insekten und Schädlingen zu tun, die wir vor 20 Jahren noch gar nicht hatten", sagte Hempel-Schäfer.

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Rote Feuerwanzen etwa wanderten in Gebäude, Ameisen zögen sich in die Fassadendämmungen zurück. Wenn nun europaweit die Mittel verboten würden, müsse es wirksame Alternativen geben.

Phänomen: Ameisen, eigentlich Freiland-Insekten, ziehen sich zunehmend in die Fassadendämmungen zurück - scharenweise.
Phänomen: Ameisen, eigentlich Freiland-Insekten, ziehen sich zunehmend in die Fassadendämmungen zurück - scharenweise.  © 123RF

In Sachsen arbeiten etwa 50 Schädlingsbekämpfungs-Betriebe mit im Schnitt vier oder fünf ausgebildeten Fachkräften. Aber es werden weniger. Der Branche fehle der Nachwuchs, so Hempel-Schäfer.

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