Sächsischer Ausländerbeauftragter warnt: Einbürgerungsbehörden stehen vor dem "Kollaps"!

Dresden - Der sächsische Ausländerbeauftragte, Geert Mackenroth (73, CDU), warnte den Sächsischen Landtag am Donnerstag vor einem "Kollaps" der Einbürgerungsbehörden im Freistaat.

Ausländer, die in Sachsen einen Antrag auf Einbürgerung stellen, müssen derzeit mit langen Wartezeiten rechnen. (Symbolbild)
Ausländer, die in Sachsen einen Antrag auf Einbürgerung stellen, müssen derzeit mit langen Wartezeiten rechnen. (Symbolbild)  © Fernando Gutierrez-Juarez/dpa-Zentralbild/dpa

"Die Einwanderungsbehörden arbeiten in unseren drei kreisfreien Städten und auch in vielen Landratsämtern hoch engagiert, aber am Anschlag. Wartezeiten von mehreren Jahren bis zu einer Bearbeitung von Einbürgerungsanträgen sind nicht hinnehmbar", beklagte der CDU-Politiker die Überlastung der Ämter in Chemnitz, Dresden und Leipzig.

In einer Pressemitteilung des Sächsischen Landtags hieß es dazu, dass derzeit in allen drei Städten um die 1000 Einbürgerungsanträge auf ihre Bearbeitung warten. Die Bearbeitungszeit in den Landratsämtern liege aktuell bei 21 Monaten.

Um einer angestrebten "Willkommenskultur" gerecht zu werden, forderte der Landtagsabgeordnete eine "effektive personelle und sachliche Ausstattung" für die zuständigen Behörden im Hinblick auf erleichterte Arbeitsprozesse durch die Digitalisierung.

Der sächsische Ausländerbeauftragte Geert Mackenroth (73, CDU) verweist darauf, dass die Einbürgerungsbehörden im Freistaat derzeit an ihre Grenzen geraten. (Archivbild)
Der sächsische Ausländerbeauftragte Geert Mackenroth (73, CDU) verweist darauf, dass die Einbürgerungsbehörden im Freistaat derzeit an ihre Grenzen geraten. (Archivbild)  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Um die Behörden vom "Stau bei Einbürgerungsverfahren" letztlich zu entlasten, sprach sich Mackenroth dafür aus, die Verfahren zu verlängern: "Die Verkürzung der Einbürgerungsfristen von 8 auf 5 Jahre und die Hinnahme der Mehrstaatlichkeit in den weitaus meisten Fällen schaffen weiteren erheblichen Arbeits- und Fortbildungsaufwand in den Einbürgerungsbehörden."

Titelfoto: Bildmontage: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa-Zentralbild/dpa, Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Mehr zum Thema Sachsen: