Schüler gründen eigene Firmen: Sachsen hält an Programm fest

Leipzig - Stadtführungen für Touristen, Verkauf von nachhaltigen Produkten: In Schülergenossenschaften können Jugendliche Ideen für kleine Firmen verwirklichen. Der Freistaat fördert das auch finanziell.

Egal ob Nachhilfe, Stadtführungen oder Schülercafé - mit sogenannten Schülergenossenschaften können Lernende bereits früh eigene Firmen gründen und bereits erste Erfahrungen als Firmengründer sammeln.
Egal ob Nachhilfe, Stadtführungen oder Schülercafé - mit sogenannten Schülergenossenschaften können Lernende bereits früh eigene Firmen gründen und bereits erste Erfahrungen als Firmengründer sammeln.  © dolgachov/123RF

Der Freistaat Sachsen will auch in Zukunft Schülergenossenschaften fördern. Dabei handelt es sich um kleine Firmen, die von Schülern gegründet werden und wie Genossenschaften funktionieren.

So lernen Schüler, gemeinschaftlich, solidarisch und innovativ zu denken und zu wirtschaften, sagte Wirtschaftsminister Martin Dulig (49, SPD), der die 2019 übernommene Schirmherrschaft für das Projekt nun bis Ende 2026 verlängert hat.

Der Freistaat kooperiert dabei mit dem Genossenschaftsverband - Verband der Regionen. Schüler mit Ideen für eigene Firmen müssen unter anderem einen Businessplan vorlegen und eine Satzung entwerfen, erläuterte Stefanie Wagner, die beim Verband für die Beratung der Schülergenossenschaften zuständig ist.

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"Wir halten uns sehr nah an der Realität", sagte sie. Zwar seien die Schülerfirmen nicht gewinnorientiert, könnten aber durchaus etwas Geld verdienen, das sie beispielsweise in Ausflüge investieren dürften und nicht an die Schule weiterleiten müssten.

Schülercafé, Stadtführungen, Nachhilfe

Sachsen will die Genossenschaften nun weiter fördern. Bis zu 1000 Euro Förderung sollen pro Schülergenossenschaft bereitgestellt werden.
Sachsen will die Genossenschaften nun weiter fördern. Bis zu 1000 Euro Förderung sollen pro Schülergenossenschaft bereitgestellt werden.  © piksel/123RF

Schüler in Borsdorf haben beispielsweise ein Schülercafé mit Eventmanagement gegründet. In Chemnitz verkaufen Jugendliche nachhaltige Produkte. Schüler in Bad Düben bieten Stadtführungen für Touristen an und in Plauen gibt eine Schülergenossenschaft Nachhilfe.

Dabei werden die Schüler von Lehrern und Partnergenossenschaften wie etwa der Volksbank unterstützt. Die Projekte sollen der Berufsorientierung dienen und Schüler mit den Vorteilen einer Genossenschaft vertraut machen.

"Im Gegensatz zu einer AG oder GmbH werden Entscheidungen nicht von Einzelnen, sondern immer zusammen und demokratisch getroffen", betont der Genossenschaftsverband.

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Der Verband betreut derzeit 125 Schülergenossenschaften in Deutschland, darunter vier in Sachsen. "Nach der Corona-Pandemie nimmt das Projekt nun wieder Fahrt auf", sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums.

Der Freistaat fördert Schülergenossenschaften mit bis zu 1000 Euro pro Firma.

Titelfoto: piksel/123RF

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