Studie zu Unternehmen in Sachsen: Immer noch zu wenige Frauen an der Spitze

Dresden - Eine Frau als Chef: Immer wieder fordern Politiker, dass Firmen bei der Besetzung des Managements auf Gleichberechtigung achten.

Angelika Taube - hier mit Historiker André Thieme - ist Chefin der Festung Königstein GmbH.
Angelika Taube - hier mit Historiker André Thieme - ist Chefin der Festung Königstein GmbH.  © Marko Förster/PR

Eine aktuelle Studie bescheinigt jetzt aber der Politik, dass selbst in den staatlichen und kommunalen Unternehmen erheblicher Nachholbedarf besteht - auch in Sachsen.

Die Studie "Frauen in Top-Managementorganen öffentlicher Unternehmen" der Zeppelin-Universität Friedrichshafen zieht das Fazit, dass städtische Firmen (u. a. Stadtwerke, Krankenhäuser, Verkehrsbetriebe) im Bundesschnitt nur zu 20,6 Prozent von Frauen geführt werden.

In ostdeutschen Flächenländern ist die Situation zwar etwas besser als im Westen, doch auch Sachsen verfehlt mit 21,2 Prozent die politischen Ziele bei Weitem.

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Unter Sachsens fünf großen Städten ist Plauen Spitze - hier sind vier der zwölf Top-Positionen (33,3 Prozent) von Frauen besetzt. Chemnitz (27,3) und Leipzig (22,7) fallen da schon ab, in Dresden (16,7) und Zwickau (8,7 Prozent) scheinen Managerinnen bei Stadtunternehmen schlechte Karrierechancen zu haben.

Katrin Leonhardt (l.) führt die Sächsische Aufbaubank gemeinsam mit einem Mann. Anja Heil (r.) hingegen ist Alleingeschäftsführerin der Meissen Porzellan-Stiftung GmbH.
Katrin Leonhardt (l.) führt die Sächsische Aufbaubank gemeinsam mit einem Mann. Anja Heil (r.) hingegen ist Alleingeschäftsführerin der Meissen Porzellan-Stiftung GmbH.  © Thomas Türpe/Steffen Füssel

Auch bei den 29 Unternehmen, die unter der Leitung des Freistaates Sachsen stehen, bleibt die Quote mit 21,1 Prozent gering. Von den 38 hier zu vergebenden Spitzenposten gingen nur acht an eine Frau - drei von ihnen arbeiten in einer gemischten Doppelspitze.

In der Studie mitgezählt ist noch Wackerbarth-Chefin Sonja Schilg, die im Juli in den Ruhestand ging und mit Andreas Stuhl durch einen Mann ersetzt wurde.

Titelfoto: Thomas Türpe/Steffen Füssel

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