TAG24-Redakteurin erinnert sich: So lief mein letztes Interview mit Kurt Biedenkopf

Dresden - Das erste Mal war ich Kurt Biedenkopf in den 90er-Jahren begegnet - damals noch in der Schevenstraße. Als junge Volontärin hatte ich eigentlich einen Termin mit seiner Frau Ingrid gehabt, die gerade ihr neues Kochbuch vorstellte.

Redakteurin Pia Lucchesi (l.) mit der damaligen Landespolitik-Redakteurin Juliane Morgenroth und Kurt Biedenkopf in dessen Kanzlei am Ferdinandplatz.
Redakteurin Pia Lucchesi (l.) mit der damaligen Landespolitik-Redakteurin Juliane Morgenroth und Kurt Biedenkopf in dessen Kanzlei am Ferdinandplatz.  © Eric Münch

Plötzlich kam der Ministerpräsident dazu. Er gab sich sofort offen und nett, für mich fast wie ein liebevoller Opa. Das hat mich schon überrascht.

Bei weiteren Presseterminen konnte ich über die nächsten Jahre auch die resolute Seite des Politikers Kurt Biedenkopf kennenlernen.

Vor allem in Erinnerung ist mir aber das letzte Interview, das wir anlässlich seines 90. Geburtstags mit ihm führten. Ehrlich gesagt hatte ich mich schon auf einen etwas ermatteten Gesprächspartner eingestellt. Überrascht war ich dann, wie agil und rege Kurt Biedenkopf tatsächlich war.

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In seinem Büro gab es Kaffee aus Meissener Porzellan. Es wurde auch gescherzt. Ernst wurde er dafür, als es um das Thema Rechtspopulismus ging. Die Menschen, so Bikos Botschaft, dürften nicht zulassen, dass Freiheit und Demokratie wieder infrage gestellt würden.


Zum Schluss bekam ich von ihm noch ein Buch - mit Widmung. König Kurt? Ich habe ihn nie als Mensch mit Attitüde erlebt. Dafür aber immer als sehr klugen Kopf.

Titelfoto: Eric Münch

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