Traurige Aufgabe: DRK bringt Flüchtlinge zum Sterben zurück in die Ukraine
Dresden - Auch zwei Jahre nach Kriegsausbruch ist ihre Arbeit so nötig wie schwer: Von Beginn an hat das DRK Sachsen Krankentransporte in den Freistaat und zurück in die Ukraine durchgeführt. Inzwischen besteht gut die Hälfte der Fälle aus Menschen, die in hiesigen Einrichtungen austherapiert sind. Sie werden zurückgebracht, damit sie in ihrer Heimat sterben können.

Hinter jedem Transport steht eine andere Geschichte und ein tragisches Einzelschicksal. Wie das der Menschen aus Peremoha, 50 Kilometer östlich von Kiew. Schon in den ersten Kriegstagen wurde das Dorf eingekesselt, Kirche und Gemeindehaus zerschossen.
Drei Wochen später konnte das Altenheim des Ortes evakuiert werden.
Eine Reihe von Pflegebedürftigen solcher Rettungsaktionen landete auch in deutschen Einrichtungen.
"Von den meisten Schicksalen bekommen wir wenig mit", sagt DRK-Sachsen-Sprecher Kai Kranich (41).
Bei Rücktransporten fahren Ehrenamtliche aus den Kreisverbänden die Patienten zu einem MedicalHub an die ukrainische Grenze. Dort werden sie dann vom ukrainischen Roten Kreuz übernommen.
Jede Woche verlässt im Schnitt ein solcher Transport Dresden. War es im ersten Kriegsjahr noch ein einziger, machen Rücktransporte inzwischen gut die Hälfte der Patiententransporte aus, 114 bewältigten Einsatzkräfte des DRK Sachsen bisher insgesamt (Stand: Oktober 2023).
Laut Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage von CDU/CSU wurden in Deutschland bisher 928 Patienten aus der Ukraine aufgenommen (Kosten: rund 1,2 Mio. Euro).
Titelfoto: DRK Sachsen/SvenRogge