Trockenheit und Borkenkäfer: Jeder dritte Baum in Sachsen ist krank!

Dresden - Der Zustand von Sachsens Wäldern hat sich erneut verschlechtert. Die Lage ist besorgniserregend, sagte Forstminister Wolfram Günther (49, Grüne) bei der Vorstellung des Waldschadensberichts. Aber es gibt eine Antwort auf die Katastrophe.

Der Borkenkäfer setzt den Wäldern zu: Landesforstpräsident Utz Hempfling (60, l.) und Forstminister Wolfram Günther (49, Grüne) wollen Sachsens Staatswälder stärker naturnah bewirtschaften.
Der Borkenkäfer setzt den Wäldern zu: Landesforstpräsident Utz Hempfling (60, l.) und Forstminister Wolfram Günther (49, Grüne) wollen Sachsens Staatswälder stärker naturnah bewirtschaften.  © dpa/Sebastian Willnow, Holm Helis, Oliver Berg/dpa

Der Anteil der deutlich geschädigten Bäume stieg auf mehr als ein Drittel. Nur rund jeder fünfte Baum wies keine Schäden auf (22 Prozent). Der mittlere Nadel- und Blattverlust erreichte mit 27 Prozent einen neuen Höchststand (Vorjahr: 25,1 Prozent).

Es ist zu trocken und zu warm - Klimakrise und Borkenkäfer lassen grüßen. "Was das zur Folge haben kann, mussten wir diesen Sommer mit mehr als 180 Waldbränden leidvoll erfahren", sagte Günther.

Beim Borkenkäfer stellte Landesforstpräsident Utz Hempfling (60) rückläufige Schadmengen für einige Regionen fest. "Wir dürfen aber bei den Bemühungen zur Eingrenzung der Borkenkäferschäden auch im kommenden Jahr nicht nachlassen."

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Die Antwort der Forstverwaltung auf die negativen Entwicklungen heißt in Kurzform "klimastabile Mischwälder", also eine naturgemäßere Waldbewirtschaftung.

Bestandteile sind die Schaffung von mehr Artenvielfalt und einer größeren Widerstandsfähigkeit der Wälder. Perspektivisch sollen mindestens zehn Prozent der Staatswaldflächen forstlich nicht genutzt und so natürliche Prozessabläufe ermöglicht werden.

Das Konzept hat auch Auswirkungen auf die Jagd. "Schalenwild" - dazu gehören Rehe, Hirsche und Wildschweine - darf künftig stärker bejagt werden, um eine artenreiche Naturverjüngung zu ermöglichen.

Titelfoto: dpa/Sebastian Willnow, Holm Helis, Oliver Berg/dpa

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