Trotz "gutem Füllstand": Sorge wegen Trockenheit in Harzer Talsperren

Oberharz am Brocken - Die Trinkwassertalsperren im westlichen Harz sind trotz geringer Niederschläge seit März 2022 zu rund drei Vierteln gefüllt.

Die Rappbodetalsperre im Harz gehört zu den größten Rohwasserspeichern Deutschlands.
Die Rappbodetalsperre im Harz gehört zu den größten Rohwasserspeichern Deutschlands.  © Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa

Dieser Wert liege nur drei Prozentpunkte unter dem langjährigen Mittel, teilte eine Sprecherin der Harzwasserwerke mit. Grund für diesen verhältnismäßig guten Füllstand seien zwei kleine Hochwasser im Februar, die im Oberharz zu überdurchschnittlichen Niederschlägen geführt hatten.

Jedoch fallen die Füllstände der Talsperren durch die Trockenheit seit dem Frühling beständig, wie die Sprecherin sagte. Außerdem werde durch die Niedrigwassererhöhung und die Trinkwasserproduktion auch beständig Wasser aus den Talsperren abgegeben.

Besonders seien in diesem Jahr die Dauer der Trockenheit, die hohe Verdunstungsmengen in den Talsperren und die steigende Abnahmemenge der Verbraucher bei Trockenheit.

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Bisher hätten die Talsperren dem Stresstest standgehalten. Sie seien geeignet, um Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. Doch man müsse über Verbesserung und Alternativen nachdenken.

"Darum forschen wir im Projekt Energie- und Wasserspeicher Harz, wie wir unsere Anlagen im Harz verändern können, um auch langfristig diese Aufgabe zu erfüllen", sagte die Sprecherin. Vom Talsperrenneubau bis zum Bau von Stollen würden verschiedene Ansätze geprüft.

Die Talsperren des Westharzes sind wichtig für den Hochwasserschutz in Niedersachsen vom Harz aus gesehen bis nach Hannover und Braunschweig. Andererseits speist das Wasser aus den Talsperren einige umliegende Flüsse. Ohne die Talsperren würden deshalb Ökosysteme trocken fallen. Das Wasser wird zudem von der Industrie zur Kühlung genutzt.

Titelfoto: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa

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