Vor 20 Jahren schulte er um: Jetzt sucht der Falkner von Lauenstein einen Nachfolger

Altenberg - Früher leitete er ein DDR-Ferienheim, heute ist Henry Dydymski (60) Herr über 24 Greifvögel. Vor 20 Jahren schloss der Sachse seine Ausbildung ab, ist seitdem Falkner auf Schloss Lauenstein bei Altenberg (Osterzgebirge).

Auf Schloss Lauenstein können die Greifvögel bis zu 28 Jahre alt werden, in freier Natur erreichen sie selten das zwölfte Lebensjahr.
Auf Schloss Lauenstein können die Greifvögel bis zu 28 Jahre alt werden, in freier Natur erreichen sie selten das zwölfte Lebensjahr.  © Carla Arnold

In den Sommermonaten gibt er an sechs Tagen in der Woche eine dreiteilige Vorstellung. Zwischen 30.000 und 50.000 große und kleine Besucher strömen jährlich für eine Flugshow mit den Vögeln, ein Schauspiel und die Führung zum Schloss aus dem 16. Jahrhundert.

Das Konzept des Vogelflüsterers: "Ich möchte die Falknerei von damals und heute erlebbar machen."

Mit Show und Schauspiel zeigt er den Stellenwert, den die Falknerei in der Vergangenheit hatte. "Für die Beizjagd brauchte der Adel gut trainierte Vögel. Deshalb waren auf den farbenfrohen Bällen im Jagdschloss immer auch die Falkner dabei."

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Doch auch heute spielt die Zucht noch eine große Rolle. "Habicht, Wanderfalke und Steinadler würde es ohne uns hier überhaupt nicht mehr geben", erklärt der Falkner die Lage im Erzgebirge.

Falkner Henry Dydymski (60) bildet mit seinen Vögeln (hier ein Steinadler) eine Einheit.
Falkner Henry Dydymski (60) bildet mit seinen Vögeln (hier ein Steinadler) eine Einheit.  © privat
Auf Schloss Lauenstein gibt es neben der Falknerei auch ein Museum und Café zu entdecken.
Auf Schloss Lauenstein gibt es neben der Falknerei auch ein Museum und Café zu entdecken.  © privat

Henry Dydymsky will die Falknerei auch in Zukunft erhalten

Nicht nur Rebhühner und Ratten, sondern auch Damwild und sogar Füchse können von Falken gejagt werden.
Nicht nur Rebhühner und Ratten, sondern auch Damwild und sogar Füchse können von Falken gejagt werden.  © privat

Zudem sorgen die Jagdvögel dafür, dass sich eingeschleppte Arten wie Bisam oder Nutria nicht ungehindert vermehren.

Deshalb möchte Henry Dydymsky den Besuchern Einblicke in die Zucht geben. Er sieht in seiner Berufung, "der Einheit von Mensch und Tier", auch einen Bildungsauftrag.

Seine Hoffnung ist, dass die Falknerei als immaterielles Unesco-Kulturerbe (seit 2016) erhalten bleibt und gefördert wird.

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Dydymski: "Mein persönliches Projekt für die kommenden zehn Jahre wird sein, einen geeigneten Nachfolger zu finden, der sich der Sache annimmt und sie weiterführt."

Titelfoto: privat

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