Weniger als 2284 Euro brutto: So viele Geringverdiener gibt es in Sachsen

Dresden - In Sachsen verdienen einer Studie zufolge fast 330.000 Vollzeitbeschäftigte weniger als 2284 Euro brutto im Monat.

In Sachsen gibt es noch immer verhältnismäßig viele Geringverdiener.
In Sachsen gibt es noch immer verhältnismäßig viele Geringverdiener.  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Damit gehörten 32,6 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Jahr 2020 der Gruppe der sogenannten Geringverdiener an, wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung mitteilte.

Die landes- und auch deutschlandweit höchste Quote wies danach der Erzgebirgskreis mit 43,2 Prozent auf. Bundesweit lag die Quote im Durchschnitt bei knapp 19 Prozent.

Laut Definition der Bundesagentur für Arbeit gilt ein Verdienst von weniger als 2284 Euro monatlich als "unterer Entgeltbereich", da er weniger als zwei Dritteln des mittleren monatlichen Bruttoarbeitsentgeltes entspricht.

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Die wenigsten Betroffenen nach dieser Definition arbeiteten den Angaben nach in Dresden, wo lediglich 23,3 Prozent der Vollzeitbeschäftigten dazugehörten.

Neben dem Erzgebirgskreis gehörten auch Görlitz mit 42,5 Prozent und der Vogtlandkreis mit 40,2 Prozent zu den zehn Städten und Landkreisen mit den höchsten Quoten bundesweit.

Unter den Frauen müssen bundesweit 25,4 Prozent mit einem niedrigen Monatseinkommen trotz Vollzeitarbeit auskommen, unter den Männern 15,4 Prozent. In Sachsen liegen die Werte bei 30,2 Prozent bei den Männern beziehungsweise 37,1 Prozent bei den Frauen.

Gastgewerbe, Leiharbeit sowie Land- und Forstwirtschaft besonders betroffen

Besonders ausgeprägt ist der untere Entgeltbereich den Angaben nach in Branchen wie dem Gastgewerbe, der Leiharbeit oder der Land- und Forstwirtschaft.

Die Studie zeigt große Einkommensunterschiede nach Regionen, Geschlecht, Branchen und Qualifikation.

Während 2020 in Wolfsburg gerade einmal 6,4 Prozent und in Erlangen nur 8,3 Prozent der Vollzeitbeschäftigten im unteren Entgeltbereich arbeiteten, waren es in Görlitz, dem Saale-Orla-Kreis und dem Erzgebirgskreis mehr als 40 Prozent.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

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