Wenn es keine Angehörigen gibt: So viel Geld geben Städte für Bestattungen aus

Dresden - Wenn Menschen in Sachsen ohne Angehörige sterben, übernehmen die Kommunen die Organisation des Begräbnisses. Die Kosten gehen in die Hunderttausende. Manchmal weigern sich Angehörige auch zu zahlen.

Verstorbene ohne Angehörige werden häufig nicht in Einzelgräbern, sondern in Gemeinschaftsgrabanlagen beigesetzt. Die Kosten übernehmen die Kommunen.
Verstorbene ohne Angehörige werden häufig nicht in Einzelgräbern, sondern in Gemeinschaftsgrabanlagen beigesetzt. Die Kosten übernehmen die Kommunen.  © dpa/Bernd Wüstneck

Die Stadt Leipzig gibt nach eigenen Angaben für solche Bestattungen durchschnittlich 2500 Euro aus. Im vergangenen Jahr starben in der Stadt 853 Menschen ohne Familie.

Allerdings hätten nur etwa 40 Prozent dieser Verstorbenen in Wirklichkeit keine Angehörige, teilte das Ordnungsamt mit. In rund 60 Prozent der Fälle würden die Angehörigen meist zu einem viel späteren Zeitpunkt ermittelt oder die Hinterbliebenen weigerten sich, die Bestattung vorzunehmen.

In Dresden wurden dem Ordnungsamt im vergangenen Jahr 456 Verstorbene gemeldet, weil keine Angehörigen bekannt waren. 123 davon wurden auf Kosten der Stadt beerdigt.

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In der Landeshauptstadt erhalten sie für 3200 Euro eine einfache Feuerbestattung, die Urne werde auf dem Friedhof Tolkewitz beigesetzt, hieß es.

In Chemnitz konnten 2022 für insgesamt 80 Verstorbene keine Angehörigen ausfindig gemacht werden. Im Durchschnitt gebe es jährlich etwa 50 derartige Fälle, sagte eine Stadtsprecherin. Nach dem aktuellen Gebührenstand kostet eine derartige Bestattung rund 1600 Euro.

Titelfoto: dpa/Bernd Wüstneck

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