Wer mobilisiert hier eigentlich bei den Protesten? Echte Bauern und rechte Trittbrettfahrer

Dresden - Eine bunte Mischung geht seit Montag in ganz Deutschland auf die Straße, allesamt vorgeblich für die Landwirtschaft. Dabei nutzen auch rechtsextreme Gruppierungen die Proteste für sich. Doch wer ist da eigentlich wer?

Die rechtsextremen "Freien Sachsen" zogen Tausende Sympathisanten nach Dresden.
Die rechtsextremen "Freien Sachsen" zogen Tausende Sympathisanten nach Dresden.  © Steffen Füssel
  • Deutscher Bauernverband (DBV): Der DBV ist die größte Vertretung der Landwirte, 90 Prozent aller Betriebe sollen Mitglied in einem Landesverband sein. Er ruft zu den Protesten gegen die Regierungspolitik auf und distanziert sich von Vereinnahmungsversuchen der extremen Rechten.
  • Land schafft Verbindung (LSV): Der Verein lässt sich als aktionsorientierter Teil der Landwirte beschreiben. Besonders durch Traktorkorsos fällt der Verein auf. Er kooperiert mit dem DBV, lehnt Extremismus in Erklärungen auch immer wieder ab.
  • Landvolk schafft Verbindung: Eine rechtsextreme Gruppierung, die sich auf die Landvolkbewegung in Schleswig-Holstein beruft. Viele in dieser Bewegung waren Mitglied der NSDAP. Ihr Symbol ist die schwarze Fahne mit einem weißen Pflug und rotem Schwert
Die aus Pandemie-Leugnern hervorgegangene Gruppe "Chemnitz steht auf" wollte die Landwirtschaftsproteste für sich nutzen.
Die aus Pandemie-Leugnern hervorgegangene Gruppe "Chemnitz steht auf" wollte die Landwirtschaftsproteste für sich nutzen.  © Ralph Kunz
  • Bauern & Verbraucher vereint: Bei diesem Netzwerk handelt es sich um mehrere miteinander verbundene Telegram-Gruppen. Mehrere tausend Nutzer sind in den unterschiedlichen Gruppen. Neben Protestaufrufen werden dort Beiträge rechtsextremer Parteien geteilt, die Administratoren führen dieselbe Funktion auch in Reichsbürgergruppen aus.

Titelfoto: Ralph Kunz

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